Das schleckt kein Badigast weg
Pralinato und Cornets sind plötzlich teurer

Heisser Sommer, heisse Preise. Von der Lust der Konsumenten auf kühlendes Eis profitieren auch die Händler. Sie schlagen die Glace-Preise auf.
Publiziert: 30.07.2018 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 30.10.2018 um 11:02 Uhr
Glaces sind dieses Jahr teurer
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Bis zu 20 Prozent:Glaces sind dieses Jahr teurer

Lange blieb unbemerkt, dass die Migros ihre Cornets um 22 Prozent im Vergleich zum Vorsommer verteuert hat. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, kosten diese jetzt 1.95 Franken statt 1.60. Die Migros ist aber nicht allein. Bei Denner ist die Markenglace Pralinato von Nestlé um 40 Rappen teurer geworden und kostet neu 2.30 Franken.

Das Markenprodukt Extrême (auch von Nestlé/Frisco) kostet beim Discounter 20 Rappen mehr als letzten Sommer. Mit 2.80 Franken je Cornet liegt der Preis nur wenig unter dem Kioskpreis von 3.20 Franken.

Auch Nestlé-Markenprodukte teurer

Die von «Tages-Anzeiger» angefragten Detailhändler Migros, Coop, Denner und die zur Valora-Gruppe gehörenden Kioske bestätigen, dass sich gewisse Glacepreise im Einzelverkauf erhöht haben. Bei der Migros habe sich die Warengruppe Glace, bestehend aus 175 Artikeln, um 1,5 Prozent verteuert gegenüber dem Vorjahr.

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Bei Denner ist die Markenglace Pralinato von Nestlé um 40 Rappen teurer geworden und kostet neu 2.30 Franken.
Foto: ZVG

Auch Coop hat die Nestlé-Markenprodukte Pralinato und Extrême um 10 respektive 15 Rappen verteuert. Bei den Kiosken betragen die Aufschläge «maximal 10 Rappen». Dies wären je nach Glace 3 bis 4 Prozent mehr als letztes Jahr, rechnet der «Tages-Anzeiger».

Händler machen höhere Rohstoffpreise geltend

Die Aufschläge sind laut Detailhändler höheren Rohstoff­preisen von Milch und Vanille geschuldet (Coop und Kioske); die Migros führt zusätzlich höhere Betriebskosten ins Feld. Und Händler wie Denner, die Markenglaces einkaufen, sagen, dass der Hersteller massiv aufgeschlagen habe.

Wahr ist laut «Tages-Anzeiger», dass sich Vanille, die vor allem aus Afrika kommt, stark verteuert hat. Doch dies würde nicht erklären, warum Schoggi- oder Erdbeerglaces ebenso stark aufgeschlagen haben. Wahr ist auch, dass Milch und Rahm teurer sind als im letzten Juli, wie der Konsumentenpreisindex des Bundes zeigt. Doch der Aufschlag der letzten zwölf Monate beträgt bloss 1,3 Prozent. 

Preisaufschlag in kleinen Schritten

«Die Detailhändler ziehen es vor, die Preise in kleinen Schritten zu erhöhen. So sind sie einfacher zu verkraften», sagt der Detailhandelsprofessor Thomas Rudolph von der Universität St. Gallen gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Dies sei «eine Frage der Preispsychologie».

Auch ­können sich Kunden schwer erinnern. «Während der Preis­aufschlag bei einer Grosspackung einer Mutter mit Kindern eher auffällt, bleiben Preisaufschläge einzelner Glaces eher unentdeckt. Die Leute erinnern sich kaum an Vorjahrespreise, ausser, der Aufschlag ist riesig», so Rudolph. (zas)

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