Unsere Lebensmittel-Lager sind rappelvoll!
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Trotz Hamsterkäufen:Unsere Lebensmittel-Lager sind rappelvoll!

Das richtige Produkt zur richtigen Zeit
Diese Produkte und Branchen profitieren von der Corona-Krise

Hersteller von Fertiggerichten und Esslieferdienste reiben sich in Zeiten von Corona die Hände. Sie sind nicht die einzigen Branchen, die von erhöhter Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen profitieren.
Publiziert: 22.03.2020 um 15:59 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2020 um 12:22 Uhr
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Das Coronavirus stellt vielerorts die Welt auf den Kopf. Davon profitieren gewisse Produkte und Branchen – wie Lieferdienste für Essen.
Foto: zvg

Dunkle Zeiten bieten auch immer Chancen und Möglichkeiten. Wenn viele Menschen grosses Leid und Entbehrungen leiden, gibt es auch immer welche, die von der Ausnahmesituation profitieren. Das muss nicht böswillig sein. Firmen können über das gefragte Produkt zum richtigen Zeitpunkt verfügen. Andere bewahren einen kühlen Kopf und wissen mit Investitionen zuzuschlagen, wenn viele Menschen von Angst erfüllt sind.

Die Zürcher Firma Neoplex ist eine dieser Profiteure der Corona-Krise. Sie hat zum richtigen Zeitpunkt das richtige Produkt. Eigentlich wollte das Unternehmen Plexiglasscheiben eben aus dem Sortiment nehmen, weil sie nicht liefen. Corona hat das geändert. Vielerorts wird der sogenannte «Spuckschutz» eingerichtet, um Personal von Kunden zu trennen.

Spitäler und auch Versicherungen und Banken hätten dringenden Bedarf, sagte Geschäftsinhaber Norbert Caviezel zu «TeleZüri». Das Geschäft brummt. Täglich werden 150 der Schutzscheiben hergestellt. Wermutstropfen: Das bisherige Geschäft von Veranstaltungen und Messen sei weggebrochen.

Keine Mengenrabatte mehr im Supermarkt

Andere Branchen, die notgedrungen von Corona profitieren, sind Detailhändler und Lebensmittelläden. Restaurants sind geschlossen oder werden gemieden, im Homeoffice und zu Hause haben Menschen und Familien nach sich selbst zu schauen. Die Absätze von Lebensmittelhändlern laufen derzeit so gut, dass Supermärkte in Zeiten von Corona auch kaum mehr Mengenrabatte geben.

Der «Sonntagszeitung» sagte Migros-Sprecher Marcel Schlatter stellvertretend für die Branche: «Die zeitweise massiv gesteigerte Nachfrage hat dazu geführt, dass wir einzelne Aktionen gestrichen haben». Dies, so Schlatter, soll auch Hamsterkäufen vorbeugen.

Von den beeinträchtigten Bewegungsfreiheiten unter den Corona-Massnahmen profitieren gerade auch Onlinehändler. Bestellnetze sind überlastet. Der weltgrösste Onlinehändler Amazon ist derzeit auf Mitarbeiterjagd. 100'000 Stellen sind ausgeschrieben. Das sei nicht nur eine Hilfsaktion, so Amazon. Produkte, die Menschen helfen, der Krise beizukommen, werden von Amazon prioritär behandelt. Dabei sind mehr Hände gefragt, die anpacken.

Software, Luxusreisen und Autovermieter

Weitere Profiteure der Viruskrise: Softwareanbieter, die Programme für Kommunikation verkaufen. Zu ihnen zählen etwa der Videokonferenz-Anbieter Zoom, die Teamkommunikations-Apps Slack und Microsoft Teams oder Teamviewer, mit dessen Hilfe die Desktop-Ansicht eines Computers geteilt werden kann.

Und wer Geld hat, hat eher Möglichkeiten, die schwierigen Corona-Sondermassnahmen zu umgehen. Wie das «maritime Lifestyle»-Magazin «Zizoo» aus einer Analyse von Buchungsanfragen für Boote schliesst, sei die Buchung von Booten insbesondere «im Nord- und Ostseeraum regelrecht explodiert». Menschen suchen auf gemieteten Yachten Sicherheit vor Ansteckungen und geniessen gewisse Freiheit, statt auf die eigenen vier Quarantäne-Wände beschränkt zu sein.

Auch Autovermieter melden solide Buchungsraten. Öffentlicher Verkehr wird zunehmend gemieden, Menschen setzen auf Distanz. Vielen sind eigene vier Mieträder das extra Geld wert.

Lichtblicke am eingebrochenen Aktienmarkt

Trotz eingebrochenen Aktienmärkten weltweit gibt es vergleichsweise Schnäppchen. Unter Anlegern hat die Aktie von NanoRepro für Euphorie gesorgt, einem Profiteur der Corona-Krise. Der hessische Anbieter von Schnelltests zur Diagnose von Krankheiten führt neuerdings einen Corona-Test im Sortiment. Preise spielten verrückt, scheinen vorerst aber den Zenith erreicht zu haben.

Auch die Wertpapiere des thüringischen Medizintechnikunternehmens Geratherm haben satt zugelegt. Geratherm ist eigenen Angaben zufolge der einzige Hersteller von analogen Fieberthermometern in Europa - und liefert ausserdem Lungenfunktionsmessgeräte. (kes)

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