Daniel Kissling (51) aus Gurmels FR importiert mit seiner Firma The Stillman’s seit zwölf Jahren Whisky. Vor allem schottischen Single Malt Whisky. Er vertreibt über 60 Sorten von zehn verschiedenen Händlern aus Schottland und Nordirland. «Der Austritt aus der EU überrascht mich. Bis jetzt haben die Briten bei ähnlichen Abstimmungen immer im letzten Moment noch einen Rückzieher gemacht», sagt der Schottlandkenner.
Dass der Whisky nun auf breiter Front billiger wird, glaubt er allerdings nicht. Der Grund: «Seit drei Jahren steigt die Nachfrage und damit auch die Preise für Whisky stark an, vor allem weil Russen und Chinesen auf den Geschmack gekommen sind.» Zudem sei das Pfund ja schon bisher immer wieder Schwankungen ausgesetzt gewesen.
Billiger einkaufen
Dass er sein Lager noch zum höheren Pfundkurs gefüllt hat, bringt Kissling nicht aus der Ruhe. «Dafür kann ich in den nächsten Wochen wieder billiger einkaufen, so gleicht sich das aus», freut er sich. Es werde nun aber durchaus Kunden geben, die sich auf die Suche nach einer edlen Flasche machen werden, die für sie noch gestern nicht erschwinglich gewesen wäre.
Aber: Whisky sei ein Luxusprodukt. «Alkohol wird immer getrunken, auch wenn es einem Land schlecht geht», erklärt er. Allenfalls steige man dann einfach auf günstigere Produkte aus. Kissling erinnert sich, dass vor der Finanzkrise 2008 teure Produkte für 200 bis 300 Franken über die Theke gingen. «Heute liegt die Schmerzgrenze bei 100 bis 200 Franken», sagt der Whisky-Importeur.