Die BLS verspricht Bahnkunden und Regionalpolitikern das Blaue vom Himmel herunter: Sie lockt mit WLAN in den Zügen, 290 zusätzlichen Jobs und einer halben Milliarde Franken Investitionen. Doch das Publikum sollte nicht auf die Lockrufe von BLS-Präsident Rudolf Stämpfli und seinen Mitstreitern hereinfallen.
Wettbewerb belebt das Geschäft. Das ist zweifellos richtig. Doch die Rechnung geht nur in der Privatwirtschaft auf. Wenn Unternehmen für ihre Risiken haften, Preise und Angebot bestimmen und die Kunden für die Leistungen zahlen. Im Bahnverkehr trifft nichts davon zu. Für die Risiken haftet der Staat, das Angebot ist politisch bestimmt, die Billetpreise sind reguliert und subventioniert.
Wenn Staatsfirmen wie die BLS Unternehmerlis spielen, ist das brandgefährlich. Es droht ein sinnloses Wettrüsten. Wenn der Schuss in die Hosen geht, zahlt der Steuerzahler. Verkehrsministerin Doris Leuthard sollte die Notbremse ziehen – und die Wettbewerbsfreunde im Bundesamt für Verkehr in die Schranken weisen.