Das meint BLICK zum Chinesen-Deal
Der Syngenta-Deal ist süss-sauer

ChemChina schnappt sich Syngenta zum Rekordpreis von 43,7 Milliarden Franken. Die Schweiz sollte den Deal durchwinken, aber Garantien verlangen, meint Wirtschafts-Chef Guido Schätti.
Publiziert: 03.02.2016 um 16:29 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2018 um 20:41 Uhr
Guido Schätti
Wirtschafts-Chef Guido Schätti.

Gestern Kuoni, heute Syngenta – wer ist morgen dran? Mit dem Syngenta-Deal erreicht die Verkaufswelle einen neuen Höhepunkt. Hier wird nicht wie bei Kuoni eine Firma verramscht, die vom eigenen Management zugrunde gewirtschaftet wurde. Hier verschwindet ein globaler Technologie-Champion. Syngenta entschlüsselte als erste Firma der Welt das Genom des Reiskornes. Beim Pflanzenschutz ist sie die Nummer 1, beim Saatgut die Nummer 3 der Welt.

Der Deal hinterlässt einen sauren Nachgeschmack. Kein anderes Land würde sich ein solches Unternehmen von den Chinesen wegschnappen lassen. Nicht die USA, nicht Deutschland, schon gar nicht Frankreich. Unverkäuflich, weil von strategischem Interessen, würden ihre Regierungen sagen. Nur die Schweiz schaut tatenlos zu. Sie ist nicht nur aussenpolitisch neutral, sondern auch aussenwirtschaftlich. So hart es tönt: Das ist richtig so. Offenheit ist langfristig die einzige Chance, dass die Schweizer Wirtschaft Weltklasse bleibt.

Doch die Schweiz sollte sich nicht unter dem Wert verkaufen. Für die Chinesen lohnt sich das 44-Milliarden-Investment nur, wenn Syngenta in Basel bleibt. Nur hier ist der Zugang zur Spitzenforschung langfristig gesichert. Die Chinesen brauchen Basel mindestens ebenso wie Basel die Chinesen. Das sollte die Schweiz ausnützen – und von den neuen Besitzern Jobgarantien verlangen. So wird wird der Deal zumindest noch süss-sauer. 

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