Das meint BLICK zum Behring-Urteil
Opfer der eigenen Gier und Eitelkeit

Der verurteilte Finanzjongleur Dieter Behring mag ein brillanter Kopf sein. Noch grösser als seine Intelligenz ist aber seine Eitelkeit. Für einen Kriminellen sind das schlechte Voraussetzungen.
Publiziert: 30.09.2016 um 13:37 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:23 Uhr
5 Jahre und 6 Monaten Freiheitsstrafe: Dieter Behring verlässt heute das Bundesstrafgericht in Bellinzona als verurteilter Mann.
Guido Schätti
Guido SchättiStv. Chefredaktor BLICK

Wird sich der Kommunismus doch noch gegen den Kapitalismus durchsetzen? Kubas Regime glaubt daran. Wird Dieter Behring im Prozess gegen den Schweizer Staat obsiegen? Der Finanzjongleur ist überzeugt davon. Beide, der Castro-Staat und Behring, treten mit dem Slogan «Venceremos» (Wir werden gewinnen) an.

Beide sind stur bis zur Realitätsverleugnung. Und für beide sieht es schiter aus. Kuba ist pleite, Behring muss hinter Gitter.

Doch Behring wäre nicht Behring, würde er nicht bis zum letzten Atemzug weiterkämpfen. Er wird seien Fall bis vor Bundesgericht ziehen. Seine Eitelkeit lässt ihm keine andere Wahl. Das ist seine grosse Schwäche.

Hätte er mit den Millionen aus seinem Betrugssystem nicht so geprotzt und in einem Londoner Restaurant nicht an einem einzigen Abend 100'000 Franken verprasst, die Behörden wären ihm erst viel später auf die Schliche zu kommen.

Insofern muss man Behring dankbar sein: Der Mann ist zwar kriminell, hat aber Unterhaltungswert.

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