Getreu dem Motto «Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser» verpasst die Post den kleinen Busunternehmen einen Maulkorb. Die Familienbetriebe werden mit Geheimhaltungsvereinbarungen mundtot gemacht. Reden sie trotzdem, drohen drakonische Strafen, die sie in die Pleite treiben könnten.
Dass die Post eine solche Vereinbarung just nach dem Auffliegen des Skandals in die Briefkästen der kleinen Unternehmen legt, ist arrogant. Es zeugt von Misstrauen und Kontrollwahn. Nicht die Unternehmen haben betrogen, sondern die Postauto AG. Das zur Erinnerung.
Seit der Postauto-Bschiss vom Bundesamt für Verkehr publik gemacht wurde und BLICK aufdeckte, dass Post-Chefin Susanne Ruoff mehr wusste, als sie zugab, betont Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller gebetsmühlenartig, wie wichtig es sei, das Vertrauen in die Post wiederherzustellen.
Man mag CVP-Mann Schwaller glauben, aber mit Verlaub: Das Dokument zeugt von der Doppelzüngigkeit der Post. In der Öffentlichkeit mimt sie die reuige Sünderin, während sie hinter den Kulissen die kleinen Busunternehmen weiter drangsaliert.
Mit diesem Gebaren verspielt der gelbe Riese noch die letzte Glaubwürdigkeit. Entweder führt CVP-Schwaller die Öffentlichkeit an der Nase herum, oder die Verantwortlichen bei der Post mauscheln hinter seinem Rücken munter weiter.