Das ist Fehlerkultur
Nissan-Chef zahlt nach Skandal-Gehalt teilweise zurück

Yokohama – Der Chef des japanischen Fahrzeugherstellers Nissan zahlt wegen des Skandals um unzureichende Sicherheitsüberprüfungen einen Teil seines Gehalts zurück.
Publiziert: 17.11.2017 um 13:26 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 12:50 Uhr
Nach dem Skandal um unzureichende Sicherheitsprüfungen verzichtet Nissan-Chef Hiroto Saikawa auf einen Teil seines Lohns. Um wie viel es geht, sagte er nicht.
Foto: KEYSTONE/EPA/KIMIMASA MAYAMA

Er habe damit im Oktober begonnen und werde die Rückzahlungen bis Ende März fortsetzen, sagte Hiroto Saikawa am Freitag in Yokohama.

Nissan hatte in Japan rund 1,2 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen, nachdem bekannt geworden war, dass in mehreren Werken routinemässig nicht ausreichend qualifizierte Mitarbeiter die Sicherheitstests ausgeführt hatten.

«Ich tue dies auf freiwilliger Basis», sagte Saikawa, der erst in diesem Jahr Carlos Ghosn an der Spitze des Unternehmens abgelöst hatte. Details zur Höhe des Gehaltes des Unternehmenschefs wurden nicht bekannt.

Sicherheitsbewusstsein hat gefehlt

Nissan legte ausserdem dem Verkehrsministerium einen Untersuchungsbericht zu dem Skandal vor. Demnach wurden unsachgemässe Inspektionen «Anfang der 90er Jahre in vielen Werken zur Norm». Die Belegschaften vieler Standorte seien im Bereich der Sicherheitsinspektionen unterbesetzt und Angestellte seien sich der Bedeutung der Sicherheitsprüfungen nicht ausreichend bewusst.

Saikawa und der Konzernchef von Renault-Nissan, Carlos Ghosn, hatten nach eigenen Angaben keine Informationen über die mangelhaften Sicherheitschecks, hiess es dort weiter. Viele Arbeiter hätten aber gewusst, dass die Praxis gesetzwidrig sei.

Nissan hatte im Oktober die Produktion für den japanischen Markt in allen sechs Werken des Landes gestoppt. Seit vergangener Woche wird wieder produziert. Die Verkaufszahlen sanken infolge des Skandals im Vergleich zum Vorjahresmonat um mehr als 55 Prozent. Vergangene Woche senkte der Konzern seine Gewinnprognose für dieses Jahr um sechs Prozent auf 645 Milliarden Yen (5,7 Milliarden Franken). (SDA)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.