Der ultraliberale Javier Milei wird nächster Präsident Argentiniens. Laut am Sonntagabend nach Auszählung von mehr als 86 Prozent der Stimmen veröffentlichten offiziellen Teilergebnissen gewann Milei die Stichwahl um die Präsidentschaft in dem südamerikanischen Staat mit 55,95 Prozent. Sein Konkurrent, Wirtschaftsminister Sergio Massa, erhielt demnach 44,04 Prozent der Stimmen. Massa hatte bereits vor Veröffentlichung der Ergebnisse seine Niederlage vor Anhängern eingeräumt.
Milei sei «der Präsident, den die Mehrheit der Argentinier für die nächsten vier Jahre gewählt hat», sagte Massa in einer Rede vor seinen Unterstützern in Buenos Aires. Er habe Milei bereits gratuliert und ihm Glück gewünscht. In Mileis Wahlkampfzentrale brach nach Veröffentlichung der Ergebnisse Jubel aus.
Er will Zentralbank abschaffen
Der 53-jährige Politikneuling Milei hatte im Wahlkampf mit populistischen Parolen für Furore gesorgt. So erklärte der Politikneuling, der sich selbst als Anarchokapitalist bezeichnet, er wolle die Zentralbank abschaffen, die öffentlichen Ausgaben «mit der Kettensäge» kürzen und den argentinischen Peso durch den US-Dollar ersetzen.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump gratulierte Javier Milei bereits zu dessen Sieg bei der Präsidentenwahl in Argentinien. «Die ganze Welt hat zugeschaut! Ich bin sehr stolz auf Sie. Sie werden Ihr Land umkrempeln und Argentinien wirklich wieder grossartig machen!», schrieb Trump in der Nacht zum Montag in dem von ihm mitbegründeten sozialen Netzwerk Truth Social.
Argentinien steckt in schlimmer Wirtschaftskrise
Der 51-jährige Massa, der bereits 2015 Kandidat war, war im ersten Wahlgang vor knapp einem Monat noch mit sieben Prozentpunkten Vorsprung vor Milei auf dem ersten Platz gelandet. Bei der Stichwahl waren rund 36 Millionen Argentinier aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Argentinien steckt in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten, Milei erwarten als Staatschef riesige Herausforderungen. Die jährliche Inflation liegt derzeit bei 143 Prozent, die Armutsrate bei über 40 Prozent. (AFP)