Darum baut Easyjet das Angebot nicht aus
Zürich ist zu teuer und zu eng

Genf und Basel sind Easyjet lieber als Zürich. Das liegt nicht zuletzt auch an den dortigen Gebühren. Hohe Kosten verursachen auch Streiks und Unwetter. Alleine 70'000 Hotelnächte musste der Billigflieger finanzieren.
Publiziert: 28.07.2018 um 13:29 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:11 Uhr
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Foto: Ex-Press

Wer ab Zürich mit Easyjet fliegen muss, hat alles andere als die Qual der Wahl. Laut Webseite stehen nur neun Destinationen zur Auswahl. Das liege an den knappen Slots und den Betriebszeiten, erklärt Europachef Thomas Haagensen im Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Und an den Kosten: «Die Gebühren sind nicht die niedrigsten in Europa», so Haagensen. Zürich ist also teuer und eng.

Für den Billigflieger mache es daher mehr Sinn, sich auf Basel und Genf zu konzentrieren. Am Euro-Airport hätten sie in den letzten Jahren kontinuierlich investiert. «Wir haben eine Nummer-eins-Position, die wir halten wollen», sagt der Easyjet-Europachef. Elf Flugzeuge seien dort jetzt stationiert, zwei mehr als bisher. Diese Zusatzflugzeuge schafften mehr Kapazität und mehr Wettbewerb. «Was die Preise unter Druck setzt», so die Folge laut Haagensen. Und tiefere Ticketpreise freuen die Kunden.

70'000 Hotelübernachtungen

Zuletzt gab es für Easyjet weniger Grund zur Freude. Zu schaffen machten dem Billigflieger Flugausfälle wegen Unwetter aber vor allem auch wegen Streiks, wie der Fluglotsen in Frankreich. Das Problem betreffe aber die ganze Branche und diese müsse eine Lösung finden, wie Haagensen im Interview fordert. Auch für die Kapazitätsengpässe brauche es eine Industrie-weite Lösung.

Die finanziellen Auswirkungen der Flugausfälle der letzten Monate seien riesig. Alleine 70'000 Hotelübernachtungen für Passagiere hätten sie übernehmen müssen.

Mit Daten gegen Foodwaste

Potenzial sieht Haagensen im Bereich Daten, seit Kurzem beschäftigt Easyjet ein eigenes Team dafür. Der Europachef zeigt sich fasziniert davon, was heute bereits möglich ist. Die Ingenieure könnten etwa anhand von Destination, Art der Kunden und Uhrzeit vorhersagen, wie viele Fluggäste im Flieger essen werden. Damit minimierten sie Foodwaste.

Vorbereitung ist auch beim Brexit angesagt. Alle Flugzeuge, die in der neuen EU – minus Grossbritannien – stationiert sind, meldet Easyjet jetzt Österreich an. In Wien befindet sich die Niederlassung der Easyjet Europe, welche die Fluggesellschaft als Reaktion auf den Brexit gegründet hat. Bislang wurden 117 von 130 bis 140 Maschinen umregistriert, so Haagensen. (jfr) 

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