Darauf müssen Sie beim Online-Buchen achten
Ein Klick ist eine Unterschrift

Lockt die Ferne? Ferien sind im Internet schnell gekauft – doch dabei kann einiges schieflaufen. Die wichtigsten Tipps bei der Online-Buchung von Reisen.
Publiziert: 25.02.2017 um 21:17 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:20 Uhr

Ein Klick, und schon hatte Ursula Hess (Name geändert) ihre Ferien gebucht: zwei Wochen im Viersternehotel auf Gran Canaria. Dass das Hotel keinen Kinderklub hatte, bemerkte sie erst hinterher. «Kein Problem», dachte sie und annullierte die Reise gleich wieder. Womit sie nicht gerechnet hatte: Der Reiseveranstalter verlangte gut 850 Franken für die Stornierung – 20 Prozent der Reisekosten. Ob der Anbieter dies dürfe, fragte sie beim Beobachter-Beratungszentrum nach. Die Antwort überraschte sie: Bereits mit dem Anklicken des «Buchungsknopfs» hatte sie sich vertraglich verpflichtet. Ein kostenloser Rücktritt von der Reise war nicht mehr möglich.

Annullationskostenversicherung zahlt nicht immer

Dass es für eine verbindliche Buchung keine Unterschrift braucht, ist vielen nicht bewusst. Unerheblich ist auch, ob man bereits eine Teilzahlung geleistet hat oder nicht. Ein Klick reicht, und der Vertrag ist zustande gekommen. Wenn man die Buchung im Nachhinein annulliert, werden Rücktrittskosten gemäss den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) fällig. Da Annullationskostenversicherungen einen Kündigungsgrund wie jenen von Ursula Hess in der Regel nicht abdecken, muss man die Annullationskosten aus der eigenen Tasche bezahlen – so können die geplanten Ferien schnell ins Geld gehen.

Nicht nur der simple Buchungsklick kann zum Verhängnis werden: Wie schnell hat man aufgrund eines falsch platzierten Häkchens für vier statt für zwei Personen gebucht? Ein falsches Abflugdatum oder 14 statt 10 Übernachtungen eingegeben? Oder sich bei der Namensangabe vertippt? Oder aber man gerät an einen unseriösen Anbieter. Dieses Risiko ist im anonymen Internet grösser als beim Reisebüro um die Ecke, wo man den Vertragspartner persönlich trifft und dessen Vertrauenswürdigkeit abschätzen kann.

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Foto: Beobachter

Allgemeine Geschäftsbedingungen genau lesen

Auch das Kleingedruckte wird meist unterschätzt: Zwar klicken alle an, sie hätten die AGB gelesen, doch die meisten überfliegen sie nicht mal. Das rächt sich, wenn man später lesen muss, dass das Reisebüro die Kosten des Flugs nicht übernimmt, wenn der Name im Ticket falsch geschrieben ist. Richtig schwierig wird es, wenn der Veranstalter im Ausland sitzt und man ihn dort verklagen müsste. Das kostet in der Regel zu viel, als dass sich das lohnen würde. Man sollte sich deshalb gut überlegen, ob man die mit einem ausländischen Anbieter verbundenen Risiken eingehen will.

Internet: Für simple Reisen geeignet

Doch die Online-Buchung hat auch Vorteile: Man ist nicht an Öffnungszeiten eines Reisebüros gebunden, und selten werden Bearbeitungsgebühren erhoben. Zudem hat man viel mehr Angebote zur Auswahl und kann Preise direkt vergleichen - ideal also, um einfache Reisen zu buchen.

Für komplizierte Rundreisen mit mehreren Teilleistungen lohnt es sich aber weiterhin, alles bei einem Anbieter mit persönlicher Beratung zu buchen. Das ist einfacher, und bei Problemen hat man immer ein und denselben Ansprechpartner. Er steht für das Gesamtpaket gerade und kann Ihnen einen anderen Anschlussflug organisieren, wenn Ihr Flug verspätet ist. Sonst besteht die Gefahr, dass einzelne Leistungen wie Unterkünfte, Flug und Bus verfallen.

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