Dank Zukäufen gewachsen
BKW steigert den Betriebsgewinn und die Dividende

Der Berner Energiekonzern BKW hat im vergangenen Jahr dank Zukäufen weiter an Grösse gewonnen. Das Ergebnis begünstigt haben auch gestiegene Strompreise und ein Sondereffekt in der Netzsparte. Den Aktionären will die BKW nun mehr Geld als Dividende bezahlen.
Publiziert: 16.03.2021 um 08:36 Uhr
Der Berner Energiekonzern hat im vergangenen Jahr von höheren Strompreisen profitieren können. (Archivbild)
Foto: ANTHONY ANEX

Die Gesamtleistung beziehungsweise der Umsatz der BKW-Gruppe nahm im Jahr 2020 um 9 Prozent auf 3,13 Milliarden Franken zu, wie es in der Mitteilung vom Dienstag heisst. Analysten hatten mit einem Anstieg auf 3,12 Milliarden gerechnet.

Das Betriebsergebnis (EBIT) rückte um 10 Prozent auf 475 Millionen Franken vor und liegt damit wie angekündigt über der Marke von 460 Millionen. Die Prognose hatte die BKW Mitte Februar angehoben, als klar wurde, dass sie im Nachgang zum Rechtsstreit mit der Netzgesellschaft Swissgrid Geld erhält.

Der Swissgrid-Fall begünstigte das BKW-Ergebnis mit 39 Millionen Franken positiv, wie es weiter heisst. Darüber hinaus hat die Gruppe von einem guten Verlauf im Stromhandel sowie höheren Strompreisen profitiert.

Der Reingewinn fiel trotzdem um 5 Prozent auf 382 Millionen Franken. Belastet haben die Turbulenzen an den Finanzmärkten. Den Aktionären schlägt der Verwaltungsrat der BKW trotzdem je Aktie eine zum Vorjahr um 20 Rappen auf 2,40 Franken erhöhte Dividende zur Auszahlung vor.

Stark gewachsen ist das Geschäftsfeld Dienstleistungen, das Angebote zur Ingenieurplanung, Gebäudetechnik oder für Energie-, Wasser- und Telekommunikationsnetze unter einem Dach vereint. Hier kletterte der Umsatz dank Zukäufen um 32 Prozent auf 1,47 Milliarden Franken. Die Dienstleistungen baut die BKW seit Jahren nebst den Sparten Energie und Netze zum dritten Standbein auf.

Vergangene Woche hatte sich die Berner Kantonsregierung gegen eine Abspaltung des Dienstleistungsgeschäfts vom BKW-Konzern stark gemacht, mit der Begründung, die finanziellen und rechtlichen Risiken seien für den Kanton als Mehrheitseigner zu gross. Diskutiert wird nun in Bern, ob der Kanton seine Beteiligung von heute gut 52 Prozent auf eine Sperrminorität von 34 Prozent senken darf und soll.

Das traditionelle Energiegeschäft stand im Zeichen des Ende 2019 abgeschalteten Kernkraftwerks Mühleberg. Die Gesamtleistung sank da um 11 Prozent auf 1,18 Milliarden Franken. Mit den Stromnetzen erzielte die BKW einen Umsatz von 528 Millionen Franken (+7%).

Im laufenden Jahr will die BKW einen EBIT im Bereich von 420 bis 440 Millionen Franken erreichen. Darin würden sich einerseits die steigenden Strompreise und andererseits das profitable Wachstum im Dienstleistungsgeschäft widerspiegeln. Auch geht die BKW von einem erneut guten Handelsergebnis aus.

Im Verwaltungsrat gibt es derweil einen Wechsel. Neu soll an der Generalversammlung vom 7. Mai Petra Denk ins Gremium gewählt werden. Sie soll den langjährigen Präsidenten Urs Gasche ersetzen, der seinen Rücktritt bereits angekündigt hatte. Denk ist Physikerin und seit 2009 Dozentin für Energie- und Betriebswirtschaft an der Hochschule Landshut.

(SDA)

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