Eigentlich wachsen Salate in der Erde. Nicht aber die von Markus Meier. Seine Salate wachsen in Plastikrinnen. Um gross zu werden, brauchen sie bloss Wasser und Dünger. Hydrokultur nennt man das.
Was suspekt klingt, ist gut für die Umwelt. «Das Hydrokultur-System kommt mit sehr wenig Wasser aus», sagt Meier dem «Landwirtschaftlichen Informationsdienst». Konkret braucht der Gemüsebauer nur ein Drittel der sonst benötigten Wassermenge und 80 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel.
Weil die Wurzeln dran sind hält er länger
Zudem kann Meier so siebenmal mehr Salate pro Jahr produzieren als auf einem normalen Feld. Auch die Konsumenten dürfen sich freuen. Denn die neuen Salate sind länger haltbar. Grund: Das Gemüse wird «lebend» samt Wurzelballen verkauft. Wer will, kann den Salat gar im eigenen im Garten pflanzen. «Living Salad» sagt man dem.
Obwohl viel für Salate aus Hydrokultur spricht, fand Meier lange keine Abnehmer. Das hat sich jetzt geändert. Ab März gibt es die Salate aus Dällikon ZH bei Coop zu kaufen. Vorerst in den 300 grössten Verkaufsstellen. Zu welchem Preis ist noch offen.
Salate aus Hydrokultur sind in anderen Länder ein alter Hut. Etwa in Belgien. «Dort werden bereits heute deutlich mehr Salate in Rinnen als im Freiland angebaut», sagt Meier.
Die Belgier produzieren zudem effizienter dank künstlicher Beleuchtung. Das geht Coop dann doch zu weit. Laut Bauer Meier ist das mit den Nachhaltigkeitszielen des Grossverteilers nicht vereinbar. (bam)