Wenn es doch nur überall so flott voran ginge: Letztes Jahr setzten die SBB täglich 49000 Billette über ihre Smartphone-App ab – gut 45 Prozent mehr als im Vorjahr. Erstmals posteten die Bahnkunden damit mehr Billette übers Handy als am Schalter. Dort schrumpften die Verkäufe um knapp 20 Prozent.
Auch sonst legten die SBB zu: Die Zahl der Passagiere stieg um 3,5 Prozent und erreichte mit 1,25 Millionen pro Tag eine neue Bestmarke. Der Umsatz erhöhte sich um 2,3 Prozent auf knapp 9 Milliarden Franken. Der Gewinn schoss sogar um 55 Prozent auf 381 Millionen in die Höhe. Den Sprung verdanken die SBB allerdings Sondereffekten wie einem besseren Finanzergebnis und höheren Erträgen aus Immobilienverkäufen.
Die Staatsbahn glänzt nicht nur bei den Finanzen, sondern auch bei der Kundenzufriedenheit. Die generelle Pünktlichkeit stieg, allerdings wurden mehr Anschlüsse verpasst. Die SBB seien die pünktlichste Bahn Europas, lobt sich das Unternehmen in der Mitteilung.
Kunden sehen Preise als zu hoch an
Weniger zufrieden sind die Kunden bei den Preisen: Das Preis-Leistungsverhältnis beurteilen sie kritischer als in der Vergangenheit. Die SBB sehen darin einen Auftrag, das Sparprogramm Railfit fortzusetzen.
SBB-Chef Andreas Meyer bekam wie im Vorjahr 1,05 Millionen Franken Lohn. Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar erhielt mit 297'000 Franken 15'000 Franken mehr als ihr Vorgänger Ulrich Gygi. Nächstes Jahr müssen die SBB ihr Lohnsystem umstellen: Der Bonus darf künftig nur noch halb so gross sein wie der Grundlohn. Derzeit ist er im Fall von Meyer leicht höher.