Der Smartphone-Pionier Blackberry hat den Umsatzschwund gestoppt und hält sich in den schwarzen Zahlen. Im vergangenen Quartal gab es einen Gewinn von 68 Millionen US-Dollar, wie das kanadische Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Es war das zweite positive Quartalsergebnis in Folge. Der Umsatz in dem Ende Mai abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal fiel im Jahresvergleich zwar wieder um fast ein Drittel auf 658 Millionen Dollar. Allerdings blieb er im Vergleich zum vorherigen Vierteljahr stabil.
Dagegen schrumpft der Absatz der Blackberry-Telefone trotz der Markteinführung neuer Modelle weiter. Im vergangenen Quartal verbuchte Blackberry 1,1 Millionen verkaufte Smartphones. Das bedeutet einen Anteil von gerade einmal 0,3 Prozent am Smartphone-Markt.
Noch drei Monate zuvor waren es 1,6 Millionen Geräte gewesen. Immerhin stieg der durchschnittliche Preis eines Blackberry-Telefons in dieser Zeit von 211 auf 240 Dollar. Vor zwei Jahren hatte der Konzern in dem Quartal bis Ende Mai 2013 fast sieben Millionen Smartphones verkauft.
Blackberry hatte den Beginn der Smartphone-Ära geprägt, dann aber den Anschluss an Apple mit seinem iPhone sowie Hersteller von Geräten mit dem Google-System Android verloren. Konzernchef John Chen setzt für die Zukunft auf Unternehmenskunden und das Geschäft mit Software und Dienstleistungen.
Die Smartphone-Sparte soll profitabel werden, auch durch niedrigere Investitionen. Zum Teil seien Ressourcen bereits in die neuen Zukunftsbereiche verlagert worden, sagte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Blackberry hat seine Software zur Verwaltung von Smartphones in Unternehmen auch für Telefone andere Anbieter geöffnet. Ausserdem kaufte Chen den deutschen Verschlüsselungsspezialisten Secusmart, der unter anderem Handy-Gespräche der Bundesregierung absichert.
Smartphones machten im vergangenen Quartal noch 40 Prozent des Blackberry-Geschäfts aus. Dienstleistungen liegen bei 38 Prozent und Software bringt gut ein Fünftel der Einnahmen.
Chen will Blackberry auch ins Geschäft mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens und der Technik-Vernetzung im sogenannten «Internet der Dinge» bringen. Unter anderem habe der Konzern in Grossbritannien einen Deal bei vernetzten Stromzählern abgeschlossen.