Das Hotel Robinson Club Schweizerhof in Vulpera bleibt kommenden Winter doch offen. Dies liess die Betreiberin des Hotels, die deutsche Robinson Club GmbH, heute gegenüber der Nachrichtenagentur «SDA» verlauten.
Zur Umkehr des Schliessungsentscheids haben namentlich die örtlichen Bergbahnen beigetragen. Vergangene Woche hiess es nämlich noch, der Betrieb des Hotels werde am Ende dieser Sommersaison eingestellt, da es angesichts der Frankenstärke nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden könne.
Mit 130 Zimmern und rund 120 Arbeitsplätzen ist das Hotel Schweizerhof eines der grössten Hotels des Unterengadin. 98 Prozent seiner Gäste stammen aus dem Euro-Raum.
«Angekündigte Schliessung hat grosse Wellen geworfen»
In erneuten Gesprächen zwischen der Hotelbetreiberin und dem Hotelbesitzer sowie neu auch der Bergbahnen Motta Naluns Scuol-Ftan-Sent hat nun aber ein Modell entwickelt werden können, das zumindest einen Weiterbetrieb des Hotels in der kommenden Wintersaison ermöglicht. Welche Vereinbarung genau getroffen wurden, wollte Ingo Burmester, Geschäftsführer der Robinson Club GmbH, nicht sagen.
Es ist allerdings davon auszugehen, dass sowohl die niederländische Hotelimmobiliengesellschaft LMEY Investments, der der Schweizerhof gehört, als auch die Bergbahnen Motta Naluns finanzielle Zugeständnisse machen mussten.
Denn mit der Aufgabe des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) sind dem Hotelbetrieb, dessen Kosten in Franken anfallen, die Erträge weggebrochen.
Burmester zeigte sich hoch erfreut darüber, dass eine Lösung für das Hotel Robinson Club Schweizerhof hat gefunden werden können. «Das Hotel ist bei unseren Kunden sehr beliebt und die angekündigte Schliessung hat namentlich bei Vertriebspartnern im Süden Deutschlands grosse Wellen geworfen», sagte Burmester auf Anfrage.
Umso mehr hätten ihn die grosse Unterstützung bei der Suche nach einem tragbaren Konzept von Seiten der Hoteleigentümer und der Partner vor Ort gefreut.
Finanzielle Probleme bei Bündner Hotels
Im Bündnerland waren im vergangenen Jahr gleich zwei Hotels von finanziellen Problemen betroffen. Das Luxushotel Waldhaus in Flims (GR) musste erst im April die Bilanz deponieren.
Über 900 Aktionäre verloren ihr Geld. Eine Auffanggesellschaft mietete das Hotel vom Konkursamt und hält den Betrieb aufrecht. Für die Gäste blieb und bleibt das Waldhaus also stets geöffnet.
Anfang 2014 eröffnete in Davos (GR) das «Goldene Ei», das Intercontinental. Nicht einmal ein halbes Jahr später musste der Betrieb Insolvenz anmelden. (gr/SDA)