Der Kurzmitteilungsdienst WhatsApp schafft unter dem Dach von Facebook seine Abo-Gebühr von einem Dollar pro Jahr ab. «Die Übernahme hat uns erlaubt, uns auf Wachstum zu konzentrieren und nicht ans Geldverdienen zu denken», sagte Mitgründer Jan Koum am Montag auf der Internet-Konferenz DLD in München.
Zugegeben, das Bezahl-Modell von WhatsApp war nur schwer zu durchschauen. Es gab zwei Kategorien von Kunden.
- Die alten Hasen: Wer WhatsApp schon seit der Anfangszeit nutzt, war schon bisher lebenslang von der Gebühr befreit.
- Die Newbies: Wer WhatsApp erst in den letzten Jahren heruntergeladen hat, durfte den Dienst im ersten Jahr gratis nutzen – danach wurde 1 Franken pro Jahr fällig.
WhatsApp wolle künftig stärker in der Kommunikation zwischen Unternehmen und Konsumenten mitmischen, sagte er mit Blick auf ein mögliches künftiges Geschäftsmodell.
Der Dienst hat über 900 Millionen Nutzer weltweit, bei der Übernahme durch Facebook waren es rund 450 Millionen. Der Deal mit Facebook habe es WhatsApp erlaubt, die Infrastruktur des weltgrössten Online-Netzwerks zu nutzen - zum Beispiel bei der Einführung der Sprachtelefonie, die sonst viele eigene Ressourcen erfordert hätte.
Zugleich habe WhatsApp weitgehend die Unabhängigkeit bewahren können, betonte Koum. So laufe die Software-Entwicklung weiterhin auf einer eigenen Plattform. (SDA/bö)