Um 17.30 Uhr notierte die europäische Gemeinschaftswährung im Interbankenhandel bei 1,0905 Franken. Der Euro profitierte von der vorläufigen Einigung der Geldgeber mit Griechenland auf ein drittes Hilfspaket, wie Devisenexperten erklärten.
Zum Dollar stieg er über die Marke von 1,10. Demgegenüber notierte die US-Währung zum Franken nur leicht stärker bei 98,6 Rappen.
Seitdem die griechische Regierung Mitte Juli ihren Widerstand gegen die Reformauflagen aufgegeben hat, entschärfte sich die Frankenstärke kontinuierlich. Damals hatte der Euro 1,04 Franken gekostet. Händler verwiesen auf die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone.
Marke von 1,10 Franken in Griffweite
Die Kursbewegung fiel zuletzt unüblich rasant aus: Erst vergangene Woche war der Euro über 1,07 Franken gestiegen und am Montag erstmals seit Februar über 1,08 Franken. Heute kostet der Euro nun so viel wie nie, seit die SNB Mitte Januar den Mindestkurs von 1,20 Franken aufgegeben hat.
Setzt sich der Auftrieb fort, rückt die Marke von 1,10 Franken in Griffweite, welche sich Unternehmer, Gewerkschafter und Politikern nach dem «Frankenschock» erhofft hatten.
In der Nacht war der Devisenhandel von China dominiert worden. Die Zentralbank hatte den Yuan (Renminbi) mit einem Rekordeingriff auf Talfahrt geschickt, um die Exporte zu stützen. Nachhaltig waren die Gewinne jedoch nicht, da eine sich verschärfende Krise in China auch negative Folgen für die Währungen der Handelspartner haben könnte.
«Schliesslich kann die Krise in China auch dazu führen, dass die US-Notenbank ihre für September erwartete Leitzinsanhebung verschiebt», sagte Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Dies würde den Dollar belasten. (SDA)