Das Bundesamt für Statistik (BFS) führt diese Entwicklung in einer Mitteilung vom Montag insbesondere darauf zurück, dass die Preise für ambulante ärztliche Leistungen im Spital im Januar um 4,9 Prozent fielen. Um 0,4 Prozent günstiger wurden auch ärztliche Leistungen der Arztpraxen.
Der Bundesrat hatte im vergangenen Sommer beschlossen, die Vergütungen von Spezialärzten und Spitälern zu kürzen, die ambulante Leistungen erbringen. Zuvor hatten die Tarifpartner die Gespräche für eine Reform des Tarifes ohne Ergebnis abgebrochen. Per 1. Januar traten die Änderungen in Kraft.
Die Betroffenen - die Spitäler und die Ärzte - kritisierten den Bundesrat dafür. Der Krankenkassen-Dachverband Santésuisse warnte zudem, der Spareffekt könne geringer ausfallen als die von Gesundheitsminister Alain Berset angekündigten 470 Millionen Franken.
Neben ärztlichen Leistungen vergünstigten sich im Januar auch Flugreisen sowie dank des Ausverkaufs Bekleidung und Schuhe. Mehr bezahlen mussten die Konsumenten dagegen für Hotelübernachtungen, Heizöl und Elektrizität.
Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) sank im Januar im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 100,7 Punkte (Basis Dezember 2015=100). Gegenüber dem Vorjahr gab es eine Teuerung von 0,7 Prozent. Die Kerninflation, die die Preise für frische und saisonale Produkte, Energie und Treibstoffe ausklammert, sank gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr legte sie um 0,5 Prozent zu.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) rechnet für das Jahr 2018 mit einer Inflation von 0,7 Prozent. Das ist ein Hinweis darauf, dass sie die Zinsen vorerst weiter im negativen Bereich belassen will. Die Währungshüter sehen die Preisstabilität dann gegeben, wenn die Inflation «weniger als 2 Prozent pro Jahr» beträgt. Die Nationalbank hat den Auftrag, die Preisstabilität zu gewährleisten und dabei der konjunkturellen Entwicklung Rechnung zu tragen. (SDA)