Die Swisscom hängt die Älpler doch nicht ab – und greift dafür tief in die Tasche. Die Gefahr, dass rund 190 Alphütten bald ohne Telefonanschluss sein könnten, ist gebannt.
Darum gehts: Ab 2018 stellt die Swisscom ihr landesweites analoges Telefonnetz auf ein digitales IP-Netz um. Während sich analoge Telefone aus der eigenen Leitung mit Strom speisen, brauchen digitale eine externe Stromquelle. Die ist auf der Alp oft nicht vorhanden (BLICK berichtete).
Älpler gingen auf die Barrikaden
Die Frage nun: Wer bezahlt die Stromversorgung der Älpler? Die Swisscom stemmte sich lange dagegen, ihr Grundversorgungs-Auftrag verpflichte nicht zur Stromversorgung. «Eine allfällige entsprechende Erschliessungspflicht würde dem jeweils lokal zuständigen Verteilnetzbetreiber obliegen», hiess es aus Bern.
Dagegen gingen die Älpler auf die Barrikaden. «Es darf nicht sein, dass die Situation nächstes Jahr schlechter sein könnte als vor 50 Jahren, als das Analog-Telefon eingeführt wurde», sagte David Mani (46), als BLICK ihn im Juni auf seiner Alp im Berner Oberländer Diemtigtal besuchte.
Der Druck wirkte – die Swisscom ist eingeknickt: Sie bezahlt dem Schweizerischen Alpenclub (SAC) und dem Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verband (SAV) eine Geldsumme. Von dieser bezahlen diese die nötigen Massnahmen, um den Anschluss der Alpen an die Zivilisation zu garantieren. Die betroffenen Älpler sollen sich beim SAV melden, heisst es in einer Medienmitteilung von heute Donnerstag.
Keine Auskunft zur Höhe der Investition
BLICK versuchte herauszufinden, wie viel Geld die Swisscom den Älplern genau zahlt: Keine Chance – die am Deal beteiligten Parteien haben Stillschweigen vereinbart.
Eine kleine Milchbüchleinrechnung könnte der Sache näher kommen: Rund 190 Hütten sind betroffen, zudem sollen die Umrüstungs-Massnahmen pro Hütte etwa 5000 Franken kosten. Macht in der Endabrechnung 950’000 Franken.
Ob die Summe stimmt oder nicht – die Swisscom kommt die Anbindung der Alpen teuer zu stehen.