Dabei will er die Firma gar nicht
Vekselberg macht allen Sulzer-Aktionären Angebot

Die Investmentgruppe Renova des russischen Milliardärs Viktor Vekselberg hat weitere Sulzer-Aktien gekauft. Weil damit ihr Anteil am Winterthurer Industriekonzern auf über einen Drittel gestiegen ist, lanciert sie ein Pflichtangebot an alle Sulzer-Aktionäre.
Publiziert: 03.08.2015 um 07:31 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:13 Uhr

Die Aktienmehrheit soll aber in den Händen von unabhängigen Aktionären bleiben. Renova habe keine Absichten, Sulzer zu privatisieren, teilte die Anlagegesellschaft am Montag mit.

Der Angebotspreis beträgt 99,20 Franken. Er entspricht dem Schlusskurs der Sulzer-Aktie vom Freitag und zugleich dem börsenrechtlichen Mindestpreis. Die Offerte sei so ausgestaltet, «dass die bisherigen Mehrheitsverhältnisse nicht erheblich in Frage gestellt werden», hiess es.

Renova ist seit 2007 mit rund 33,2 Prozent an Sulzer beteiligt. Zuletzt hat ihre Tochterfirma Tiwel Holding die Beteiligungsgrenze von 33,33 Prozent überschritten, wodurch ein Pflichtangebot an alle Sulzer-Aktionäre rechtlich zwingend geworden ist. Laut Sulzer-Mitteilung meldete Tiwel am Freitag einen Anteil von 33,36 Prozent.

Mit dem Pflichtangebot an alle Aktionäre bekenne sich Renova zu ihrem langfristigen Engagement bei Sulzer und zur aktuellen strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Renova unterstütze damit auch die im Februar von Sulzer kommunizierte Absicht, die Kapitalstruktur zu optimieren und überschüssige Liquidität an die Aktionäre zurückzuführen, hiess es weiter.

«Mit dem Pflichtangebot wollen wir die Zukunft und die erfolgreiche strategische Weiterentwicklung von Sulzer seitens Renova aktiv unterstützen», wird Renova-Chef Peter Löscher im Communiqué zitiert.

Sulzer hat vergangene Woche für das erste Halbjahr 2015 deutlich verschlechterte Geschäftszahlen publiziert. Unter dem Strich verdiente der Industriekonzern mit 26,8 Millionen Franken kaum noch halb so viel wie vor Jahresfrist, den Erlös aus dem Verkauf der Oberflächenbeschichtungssparte Metco im Vorjahr nicht eingerechnet.

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