Auch wenn die Photovoltaikanlagen für die Stromerzeugung auf viel Sonne angewiesen sind, wird die Energieproduktion durch die Hitze eher beeinträchtigt, sagte Patrick Schaub, Energie-Analytiker der Industriellen Betriebe (SIG), der Nachrichtenagentur sda.
Die Effizienz der Zellen hänge von der Temperatur ab. Je höher diese steige, desto tiefer sinke die Effizienz. Mit Temperaturen von 7 bis 8 Grad über dem Saisondurchschnitt in den vergangenen Tagen sei die Produktion der Solarenergie im Kanton Genf um rund 8 Prozent zurückgegangen, sagte Schaub.
Die Hitzewelle von 10 Tagen könne die jährliche Stromproduktion der SIG von 27 Gigawattstunden um etwa 0,4 Prozent verringern. Aufs Jahr gesehen blieben die Auswirkungen deshalb vernachlässigbar. Zum Problem der überhitzten Zellen gesellt sich der Dunst in der Atmosphäre.
Während in den ersten Tagen einer Hitzeperiode die Luft austrocknet, nimmt die Verdampfung in den folgenden Tagen eher zu, worauf der Dunst die Sonneneinstrahlung verringert. Die idealen Wetterbedingungen für Solarenergie herrschen deshalb in einem sonnigen Frühling oder Herbst.
Unter dem gleichen Problem leiden die Sonnenkollektoren, welche im Gegensatz zur Photovoltaik nicht zur Stromerzeugung, sondern für die Warmwasserbereitung eingesetzt werden. In den Hitzetagen wird es auch in diesen Kollektoren zu heiss.
Die Kollektoren müssen deshalb Temperaturen von bis zu 180 Grad ertragen, was den Zellen zusetzt und die Effizienz der Anlage auf Dauer verschlechtert. Die ETH Lausanne (EPFL) sucht deshalb neue Lösungen für diese thermischen Solaranlagen. An der Hochschule in Lausanne wird ein intelligentes Material entwickelt, welches die überschüssige Hitze wie ein Spiegel abstrahlen soll.