Die Grossbanken Credit Suisse und UBS weisen für Grossbritannien Lohnunterscheide zwischen Mann und Frau von 39,2 und 31 Prozent aus. Grund für die Differenz sei die Untervertretung von Frauen in Toppositionen.
Heute Mittwoch müssen Banken mit mehr als 250 Mitarbeitern auf der Insel erstmals die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern offenlegen. Die durchschnittlichen Lohnunterschiede der beiden Schweizer Grossbanken (Stichtag April 2017) sind zwar nicht so gross wie bei der HSBC-Bank (86 Prozent).
Dennoch hat die Credit Suisse einen höheren Pay Gap als etwa J.P. Morgan, wie aus einer Auswertung von «Bloomberg» vom Dienstag hervorgeht. Die UBS wiederum schneidet zwar besser ab als Konkurrentin CS, hat aber die grössere Kluft als etwa die Barclays Bank UK.
CS will mehr Kaderfrauen
Die Credit Suisse betont in ihrem «Gender Pay Gap Report 2017» die Fortschritte gegenüber dem Vorjahr. Damals betrug der durchschnittliche Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern noch 49,1 Prozent (neu: 39,2 Prozent).
Die Credit Suisse erklärt den Lohnunterschied damit, dass es in hoch bezahlten Topfunktionen viel mehr Männer gebe als Frauen. Deshalb fokussiert die Grossbank auf die bessere Vertretung von Frauen im Kader.
Laut UBS-Sprecher Samuel Brandner darf niemand aufgrund seines Geschlechts lohnmässig diskriminiert werden. Falls Frauen in gleichen Funktionen weniger verdienten als Männer, handle es sich höchstens um Einzelfälle.
Unterschiede in Schweiz nicht bekannt
Die UBS schneidet auch bei den Boni-Zahlungen «gerechter» ab als die Credit Suisse. Der durchschnittliche Lohnunterschied bei der Bonuszahlung beträgt bei der UBS 57 Prozent, bei der Credit Suisse 75,5 Prozent.
Zahlen für Lohnunterschiede in der Schweiz weisen die Grossbanken nicht aus. Innerhalb der Revision des Gleichstellungsgesetzes sollen aber Unternehmen mit mehr als 100 Angestellten hierzulande zu Lohngleichheits-Analysen verpflichtet werden.
Sowohl in der Schweiz als auch in Grossbritannien liegt der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern über alle Sektoren bei 18 Prozent. In der Schweiz sind es je nach Studie zwischen 7,6 bis 11,6 Prozent davon, die sich nicht durch Faktoren, wie Ausbildung, Erfahrung oder Pensum erklären lassen. (SDA)