UBS-Chef Sergio Ermotti (63) fordert nach dem Zusammenbruch der Credit Suisse (CS) mehr Befugnisse für die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) sowie härteres Vorgehen gegen fahrlässige Banker.
Nach der Übernahme der CS durch die UBS im März spricht sich Ermotti für strengere Vorschriften aus. Auch persönliche Verantwortung im Bankensektor will er gestärkt sehen. Banker, die grob fahrlässig handeln, sollen sich nicht aus ihrer Verantwortung stehlen können.
«Es sollte für die Bank beziehungsweise die Aufsichtsbehörde einfacher sein, gegen Personen vorzugehen, die ihre Pflichten grob fahrlässig verletzt haben», sagte Ermotti am Mittwochabend in einer Rede an der Universität Zürich.
Peinlich für Finanzplatz Schweiz und Image des Landes
Das Ende der CS nach mehr als einem Jahrzehnt der Skandale und Verluste beschrieb Ermotti als einen «langsamen, schmerzhaften Niedergang». Der UBS-Chef sprach von einem «dramatischen Ende» der CS, das «peinlich für den Finanzplatz Schweiz und das Image der Schweiz im Allgemeinen» sei.
Wichtige Akteure hätten Warnsignale ignoriert
Wiederholte Fehler im Risikomanagement und im operativen Geschäft hätten die Glaubwürdigkeit der Bankleitung und des Vorstands untergraben, zitiert ihn die «Financial Times».
«Ineffektive Governance» habe wiederum zu einer «übermässigen Fluktuation in wichtigen Vorstands- und Managementpositionen geführt, was die individuelle Verantwortung im gesamten Unternehmen weiter untergrub», sagt der UBS-Chef. «Viele wichtige Akteure haben die Warnzeichen vernachlässigt – oder schlimmer noch, sie ignoriert.»