Die Betriebe des verarbeitenden Gewerbes stellten im April sogar 13,7 Prozent weniger her als im Vormonat, wie die Notenbank (Fed) am Freitag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 13,0 Prozent gerechnet, nachdem es bereits im März einen Einbruch von 5,5 Prozent gegeben hatte.
Der Kampf gegen die Corona-Krise hat Lieferketten unterbrochen und die Nachfrage in den Keller gedrückt. Viele Experten rechnen erst in der zweiten Jahreshälfte mit einer Belebung. Im wichtigen Bundesstaat New York zeichnet sich zumindest ein Ende der Abwärtsspirale ab: Der entsprechende Konjunkturindex der regionalen Notenbank kletterte im Mai spürbar.
«Der Anstieg der Industriestimmung im Grossraum New York kann auf erste Lockerungsmassnahmen zurückgeführt werden», sagte Helaba-Experte Ulrich Wortberg. «Noch aber liegt der Index tief im Minusbereich, so dass eine Konjunkturerholung nicht abgeleitet werden kann.»
Die Industrie, die etwa elf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt der weltgrössten Volkswirtschaft beiträgt, war bereits vor der verschärften Corona-Krise schlecht in Form. Dazu trugen die Probleme des Flugzeugbauers Boeing mit seinem Modell 737 MAX ebenso bei wie der Preiskrieg der Öl-Staaten Russland und Saudi-Arabien, der den amerikanischen Förderfirmen mit der kostspieligeren Fracking-Technik zu schaffen macht.
(SDA)