Coronavirus - Südamerika
Chiles Präsident Piñera sieht Gesundheitssystem «sehr nah am Limit»

Angesichts der starken Zunahme von Coronavirus-Infektionen geraten die Spitäler in Chile an ihre Grenzen. «Wir sind sehr nah am Limit, weil wir einen grossen Anstieg hatten.»
Publiziert: 25.05.2020 um 04:40 Uhr
Chiles Präsident Sebastián Piñera sagte am Sonntag, das Gesundheitssystem seines Landes gelange aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus an die Kapazitätsgrenze. (Archivbild)
Foto: Chilean Presidency / HANDOUT

Dies sagte Präsident Sebastián Piñera der chilenischen Zeitung «La Tercera» zufolge bei der Einweihung einer provisorischen Klinik in Santiago de Chile am Sonntag (Ortszeit). Die Zahl Coronavirus-Infizierten in dem südamerikanischen Land stieg in den vergangenen Tagen stark und liegt nach neuesten Angaben des Gesundheitsministeriums mittlerweile bei knapp 70'000. 718 Patienten starben zudem bereits im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Der Grossraum Santiago, in dem etwa acht Millionen Menschen - gut 40 Prozent der Gesamtbevölkerung Chiles - leben, steht unter Quarantäne.

Auch in anderen Ländern in Lateinamerika stiegen die Infektionszahlen und die Zahlen der Todesopfer deutlich. Brasilien, das neue Epizentrum, meldete am Wochenende mehr als 363'000 Infektionen und mehr als 22'600 Tote.

Mexiko berichtete am Samstag von einen Anstieg der Infektionen im Vergleich zum Vortag um 3329 - ein neuer Negativ-Rekord für diesen Zeitraum. Zu den inzwischen 68'620 bestätigten Fällen kommen fast 30'000 Verdachtsfälle. Die Zahl der Toten stieg auf 7394.

Kolumbien überschritt mit 21'175 die magische Marke von 20'000 bestätigten Fällen. 727 Patienten sind bisher an den Folgen der Coronavirus-Infektion verstorben.

Vielerorts ist mit der Gesundheits- auch eine soziale Krise verbunden. In Kolumbien hängen Notleidende rote Fahnen aus dem Fenster, in Guatemala und El Salvador weisse Fahnen. In Chile kündigte die Regierung zwar die Verteilung von Lebensmittelpaketen an, allerdings verzögerte sich die Auslieferung. Bei Protesten gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise kam es in Santiago zuletzt zu Krawallen und Gewalt, ein Polizist wurde angeschossen.

(SDA)

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