Gerade die Coronavirus-Krise habe gezeigt, dass das Angebot noch optimiert werden könne, betonte er. «Im intensivmedizinischen Bereich ist das Angebot zu klein, bei den klassischen Spitälern dagegen zu gross», erklärte Brand.
Zudem müsse der Spitalbereich generell dynamischer werden und in der Lage sein, sich schneller auf die wechselnde Nachfrage einzustellen, forderte der Santésuisse-Präsident. «Heute geht es darum, dass sowohl Personal als auch Geräte flexibler eingesetzt werden können», sagte er.
Zudem gab er bezüglich der anstehenden Prämienrunde in der Grundversicherung gewisse Entwarnung. «Wegen Corona werden die Prämien nicht steigen. Das kann ich versprechen», hob er hervor. Die Krankenversicherer hätten über die Jahre Reserven gebildet, daraus könnten sie nun allfällige Zusatzkosten bestreiten. «Auch auf eine zweite Welle sind die Kassen finanziell vorbereitet», gab sich Brand überzeugt. Die Krankenkassenprämien könnten aber ohnehin nicht mehr beliebig weiter steigen, betonte er gegenüber dem «Blick».
Sorgen macht sich der Santésuisse-Präsident allerdings über die Vertretung der Prämienzahler im Parlament. «Die Leistungserbringer wie Ärzte, Spitäler oder Spitex sind im Parlament deutlich besser vertreten als die Krankenkassen», sagte er. Weniger als zehn Parlamentarier hätten einen Bezug zu den Kassen. «Die Vertretung der Prämienzahler ist stark unter Druck.» Sie befände sich regelrecht in der Defensive, warnte er.
Der Verband versuche die enorme Entwicklung im Angebotsbereich zu dämpfen. Dazu gehöre etwa das sogenannte Referenzpreissystem für Generika, also für Medikamente, deren Patentschutz ausgelaufen ist. Es gehe allein hierbei um eine Sparpotenzial von 400 Millionen Franken, sagte der Santésuisse-Präsident. Und der Marktanteil von Generika läge in der Schweiz erst bei gut 20 Prozent - im Ausland seien es teilweise sogar über 80 Prozent, was weitere Einsparmöglichkeiten signalisiere.
(SDA)