«In den vergangenen zwei Monaten haben wir aufgrund der Covid-19-Pandemie nur geringe oder gar keine Einnahmen erzielt», sagte der Generaldirektor für Infrastruktur André Schneider gegenüber dem Westschweizer Radio RTS. «Wir müssen uns anpassen.»
Unter normalen Umständen fertigt der Flughafen zwischen 40'000 und 60'000 Passagiere pro Tag ab. Seit der Krise sind die täglichen Passagierzahlen auf durchschnittlich 300 gesunken. Insgesamt rechnet der Flughafen mit einem Rückgang der Passagierzahlen um 10 Prozent. «95 Prozent unserer Einnahmen sind an die Passagiere gebunden», sagte Schneider.
Der Flughafen Genf muss, wie gesetzlich vorgeschrieben, ein finanzielles Gleichgewicht aufweisen. Das heisst, dass das Unternehmen jederzeit in der Lage sein muss, seine Zahlungsverpflichtungen termingerecht erfüllen zu können. «Wir müssen unsere Kosten decken, weil wir nicht subventioniert werden», erklärte Schneider. Die Gewinne aus den Vorjahren seien in die Infrastruktur reinvestiert worden.
Details zu den geplanten Sparmassnahmen gab Schneider nicht bekannt. «Wir arbeiten an mehreren Szenarios. Alles wird davon abhängen, wie sich die Situation entwickelt. Das Hauptziel ist es, das Überleben des Flughafens zu sichern.» Reisebeschränkungen liessen jedoch auf eine schwierige Erholung des Luftverkehrs schliessen.
Laut RTS wurde ein Teil der Mitarbeiter am Flughafen Genf über die geplanten Sparmassnahmen informiert. Es wird erwartet, dass Löhne und Boni eingefroren werden. Zudem soll es einen Einstellungsstopp geben und befristete Arbeitsverträge sollen nicht verlängert werden. Auch Entlassungen werden nicht ausgeschlossen.
Das Geschäftsjahr 2019 hatte der Flughafen Genf mit einem Reingewinn von 84,1 Millionen Franken abgeschlossen. Der Umsatz belief sich auf 493,9 Millionen Franken.
(SDA)