Coronavirus - Schweiz
Credit Suisse gewährt Corona-Kredite für 2,8 Milliarden Franken

Die Grossbank Credit Suisse (CS) hat in der Corona-Krise 15'400 Kredite im Gesamtvolumen von 2,8 Milliarden Franken ausgesprochen. Das neue System habe gut funktioniert, sagte CS-Verwaltungsratspräsident Urs Rohner in der Sendung «Samstagsrundschau» von Radio SRF.
Publiziert: 30.05.2020 um 12:57 Uhr
CS-Verwaltungsratspräsident Urs Rohner. (Archivbild)
Foto: ENNIO LEANZA

Für insgesamt 2,2 Milliarden Franken gingen Kredite bis 500'000 Franken an kleinere Firmen, die vom Bund zu hundert Prozent garantiert seien. Weitere rund 600 Millionen Franken machten Kredite aus, die zu 85 Prozent vom Bund garantiert seien. Hier betrage das Ausfallrisiko für die Bank 15 Prozent.

Wichtig sei es gewesen, das Geld schnell zur Verfügung zu stellen und akute Liquiditätsengpässe zu verhindern. Die Abwicklung sei relativ informell und in 15 Minuten möglich gewesen. Dies zeige, dass in der Schweiz sehr schnell auch in einer Krise etwas erreicht werden könne, wenn alle zusammenarbeiten würden, sagte Rohner.

Die Banken würden zwar nicht an diesen Krediten direkt verdienen, jedoch sei ein indirekter Effekt möglich, nämlich dass es weniger Konkurse gebe, so Rohner.

Auch bei der CS habe es ein paar schwarze Schafe gegeben, welche versucht hätten, sich einen Kredit zu erschwindeln, doch handle es sich um lediglich etwa 0,4 Prozent der Fälle. Diese Personen hätten Umsatzzahlen geschönt, um einen Kredit zu erhalten.

Laut Rohner wird die Corona-Krise Spuren hinterlassen, doch insgesamt befinde sich die CS in einem «robusten Zustand». Man müsse nun die Entwicklung in den kommenden Quartalen abwarten. Die Firmen in der Schweiz seien gut kapitalisiert und hätten Reserven, das Geschäft laufe relativ normal weiter. International sehe die Lage jedoch anders aus. Die Bank werde Rückstellungen machen müssen. Man habe bereits im ersten Quartal eine Milliarde Franken zurückgestellt.

Was die Personalentwicklung bei der CS angeht, so sagte Rohner, dass man mittelfristig in bestimmten Bereichen weniger Personal brauchen werde. Dies sei nicht eine direkte Auswirkung der Corona-Krise, sondern auch das Resultat der Digitalisierung, die sich allerdings wegen der Corona-Zeit beschleunigt habe.

Eine Verschlankung der Bank sei möglich, dies zeige auch das Aufkommen von Homeoffice. Die Kunden würden wegen der Beratung in die Bank kommen. Anderes wie zum Beispiel Kontoeröffnungen seien «Hilfsfunktionen», die man als Bank nicht selber machen müsse.

(SDA)

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