US-Präsident Donald Trump (74) hat es gegen Covid19 genommen und gepriesen. Doch in der Wissenschaft fällt das gegen Ebola entwickelte Remdesivir ab. Das Mittel habe keinen bedeutenden Einfluss auf die Sterblichkeit oder andere wichtige Wirkungen auf Patienten, wie den Bedarf künstlicher Beatmung oder die Zeit bis zu einer Besserung, schrieb die Fachzeitschrift «British Medical Journal» in einem am Freitag veröffentlichten Artikel.
Es sei zudem noch nicht ausgeschlossen, dass das Medikament auch Schaden anrichten könnte. Dazu kämen die Kosten. Die Erkenntnisse ergaben sich aus einer von der WHO koordinierten Studie mit tausenden Patienten in fast 500 Kliniken in mehr als 30 Ländern. Der Einsatz in Spitälern werde somit nicht empfohlen, hiess es in dem Beitrag weiter.
Einstiger Hoffnungsträger
Remdesivir war vom US-Pharmakonzern Gilead ursprünglich zur Bekämpfung des Ebola-Virus entwickelt worden. Nach Ausbruch der weltweiten Coronavirus-Pandemie galt es eine Zeit lang als Hoffnungsträger im Kampf gegen Covid-19. Es erhielt im Juli als erstes Mittel überhaupt in Europa eine Zulassung unter Auflagen zur spezifischen Behandlung von bestimmten Patienten. Zuletzt hatten Tests aber nahegelegt, dass der Nutzen des Präparats bestenfalls gering ist.
Der Pharmakonzern zeigte sich am Freitag umgehend enttäuscht und verwies auf den Einsatz des Mittels in mehreren Staaten.
(SDA)