Dies geschah, da der private Verbrauch, die Investitionsausgaben und die Ausfuhren zurückgingen, wie vorläufige amtliche Daten am Montag zeigten. Ökonomen waren in einer Umfrage aber sogar von einer Kontraktion von 4,6 Prozent aus ausgegangen.
Für den Zeitraum Oktober-Dezember verzeichneten die Daten einen revidierten Rückgang um 7,3 Prozent. Sinkt die Wirtschaftsleistung eines Landes zwei aufeinanderfolgende Quartale, sprechen Ökonomen von einer Rezession.
Im Quartalsvergleich ging das BIP im ersten Quartal laut den Daten um 0,9 Prozent zurück, verglichen mit der medianen Prognose für einen Rückgang um 1,2 Prozent. Der private Konsum, der mehr als die Hälfte der japanischen Wirtschaft mit fünf Billionen Dollar ausmacht, rutschte um 0,7 Prozent ab, die Investitionsausgaben gingen um 0,5 Prozent zurück und die Exporte brachen um 6,0 Prozent ein. Die Coronavirus-Pandemie hat Lieferketten und Unternehmen stark gestört, insbesondere in handelsabhängigen Ländern wie Japan.
Die Rezession der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt verschärft die Herausforderungen für die politischen Entscheidungsträger: Die Regierung hatte bereits ein Rekordpaket von einer Billion Dollar angekündigt und die Bank of Japan (BOJ) hatte die Konjunkturimpulse im April den zweiten Monat in Folge ausgeweitet. Ministerpräsident Shinzo Abe hat noch in diesem Monat einen zweiten Nachtragshaushalt zugesagt, um neue Massnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu finanzieren.
Japan ist von der Coronavirus-Pandemie laut den offiziellen Statistiken nicht so hart getroffen worden wie andere Industriestaaten. Verzeichnet wurden bisher rund 16'000 Infektions- und 750 diesbezügliche Todesfälle. Ministerpräsident Shinzo Abe hob in der vergangenen Woche den Ausnahmezustand für die meisten Landesteile wieder auf. In der Hauptstadt Tokio und der Wirtschaftsmetropole Osaka blieb er jedoch in Kraft.
Experten rechnen damit, dass die Auswirkungen der Corona-Krise sich in der Bilanz des zweiten Quartals deutlicher zeigen werden. «Wir erwarten, dass das Schlimmste noch kommt», sagte Naoya Oshikubo, Chefökonom beim Finanzdienstleister Sumi Trust. (SDA)