Die US-Ölindustrie steht unter Schock: Seit der sogenannte Future-Handel 1983 eingeführt worden ist, war der Preis für das US-Rohöl nie so tief gesunken wie diesen Montag. Zwischenzeitlich rasselte der Preis auf Minus 53 Dollar für Lieferungen im Mai!
Beim Future-Handel verpflichtet sich der Verkäufer, eine festgelegte Menge einer Ware - in diesem Fall Öl - zu einem festen Preis und Termin zu liefern. Und an diesem Montag fiel dieser Preis richtig runter.
Lager sind randvoll
Für diesen historischen Tiefstand gibt es mehrere Gründe: Zum einen bleibt auch die Ölindustrie nicht von der Corona-Krise verschont. Das Angebot an Öl ist derzeit unvermindert gross. Doch weil Läden derzeit geschlossen sind, Produktionsstätten stillstehen und Lieferungen eingestellt wurden, ist die Nachfrage nach Öl, Benzin und Diesel grösstenteils weggebrochen.
Zudem haben viele Ländern kaum noch Lagerkapazitäten und können kein weiteres Öl mehr aufnehmen.
Im Juni wieder höhere Preise
Andere Erdölproduzenten wie Russland oder Saudi-Arabien haben zwar schon angekündigt, auf die Corona-Krise reagieren und die Öl-Förderung in absehbarer Zeit kürzen zu wollen. Experten zweifeln aber daran, dass dadurch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht gebracht werden können.
Einen kleinen Lichtblick gibt es für die US-Ölindustrie aber auch in dieser kritischen Phase: Für Lieferungen im Juni liegen die Preise des Future-Handels wieder deutlich höher.
Märkte reagieren geschockt
Der Absturz des US-Ölpreises hat die Wall Street zum Wochenauftakt belastet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 2,4 Prozent tiefer auf 23'650 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab rund ein Prozent auf 8560 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büsste 1,8 Prozent auf 2823 Punkte ein. (cat/SDA)
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