Welche historischen Dimensionen das Paket hat, zeigt der Vergleich mit dem Krisenjahr 2009: Damals wurden 56 Billionen Yen lockergemacht, um die Konjunktur zu stützen. Zur Eindämmung der Virusausbreitung soll ab Dienstag in Tokio und sechs weiteren Präfekturen für einen Monat der Ausnahmezustand verhängt werden.
Eine drastische Einschränkung des öffentlichen Lebens wie in anderen Staaten solle es trotz des Ausnahmezustands aber nicht geben. Auch auf Strafen bei Verstössen gegen die Aufforderung, zuhause zu bleiben, soll weitgehend verzichtet werden. Ziel ist es laut Abe auch, dass die Wirtschaft so gut wie möglich weiter laufen kann. «Die Regierung möchte dabei helfen, dass das Geschäft weitergeht und Arbeitsplätze geschützt werden», versicherte Abe.
6 Millionen Yen Bar
Mit dem Konjunkturpaket soll zudem in der Krise ein Auffangnetz für Haushalte und Firmen gespannt werden: Mehr als sechs Billionen Yen sind für Bar-Auszahlungen an kleine Firmen und Haushalte vorgesehen. 26 Billionen Yen sollen überdies für die Stundung von Steuer- und Sozialbeiträgen verwendet werden. Wie viele neue Staatsausgaben letztlich in dem Paket stecken, war zunächst unklar. Der Schuldenberg Japans ist bereits jetzt mehr als doppelt so hoch ist wie die Wirtschaftsleistung des Landes.
Japans Bevölkerung ist zwar im Vergleich zu den USA oder manchen Staaten Europas nicht so stark von der Ausbreitung des Virus betroffen: Es gab 3500 Infizierte und 85 Tote durch die Pandemie in dem Fernost-Land. Doch hat sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus zuletzt beschleunigt - insbesondere in Tokio. Medienberichten zufolge könnte die Infiziertenzahl in Japan mittlerweile die 4000-er Marke überstiegen haben. (SDA)