Getrieben vom Aufschwung in der Bauindustrie nach den Pandemie-bedingten Schliessungen im Vorjahr steigerte Sika den Umsatz in Lokalwährungen um 17,3 Prozent auf 9,24 Milliarden Franken. Das sei ein neuer Rekordwert und auch deutlich mehr als im 2019, betonte Sika am Dienstag in einem Communiqué.
Dabei war Sika bereits vergleichsweise glimpflich durch das «Corona-Jahr» 2020 gekommen. Nicht zuletzt dank Akquisitionen ging der Umsatz seinerzeit nur moderat um 2,9 Prozent zurück.
Eine zentrale Rolle spielte dabei der Kauf des Mörtelproduzenten Parex im Mai 2019 - es war die grösste Übernahme in der Geschichte des Unternehmens. 2,5 Milliarden Franken blätterten die Innerschweizer damals für die französische Firma hin.
In der Zwischenzeit hat Sika bereits das nächste Kapitel aufgeschlagen. Die Krone für die grösste Akquisition der Firmengeschichte trägt nun MBCC. Sika lässt sich das frühere Bauchemiegeschäft von BASF gar 5,5 Milliarden Franken kosten. Der Deal soll in der ersten Jahreshälfte 2022 unter Dach und Fach gebracht werden.
Damit katapultiert sich Sika einmal mehr in eine neue Liga: Das gekaufte Unternehmen erzielt einen Jahresumsatz von 2,9 Milliarden Franken. Sika wird damit der unangefochtene Marktführer in der Bauchemie.
Das Ziel von Sika-Chef Thomas Hasler: einen «Nachhaltigkeits-Champion» schmieden. Zusammen sollen Sika und MBCC nämlich mehr als 80 Prozent ihres Umsatzes mit Produkten erzielen, die einen positiven Effekt auf die Nachhaltigkeit haben. Die Produkte werden etwa zur Verstärkung und Abdichtung von Beton verwendet.
Denn Sika geht davon aus, dass der Markt für bauchemische Produkte und Lösungen - getrieben von Konjunkturprogrammen und dem Trend zu nachhaltigeren Bauten - bis 2023 auf rund 80 Milliarden Franken pro Jahr wachsen wird.
Während letztes Jahr das Geschäft mit Baumaterialen also boomte - es wuchs in allen Konzernregionen zweistellig - musste Sika im Industriegeschäft einen Wermutstropfen hinnehmen. Die Klebstoffe und Dichtmittel von Sika kommen etwa in der Automobilindustrie zum Einsatz. Diese steht für rund 10 Prozent des Sika-Geschäfts, darbte aber schon vor Ausbruch der Corona-Krise.
Im Segment «Global Business» setzte Sika nur 4,3 Prozent mehr um, nachdem es im Vorjahr um 11,4 Prozent nach unten gegangen war. Die erwartete Erholung der Autoindustrie habe sich aufgrund des Halbleitermangels nicht materialisiert, erklärte das Unternehmen.
Sika will aber nicht nur wachsen, sondern auch profitabler werden. Der Konzern rechnet für 2021 mit einer EBIT-Marge von 15 Prozent - 2020 lag diese noch bei 14,4 Prozent. Die Gewinnzahlen werden am 18. Februar publiziert.
An der Börse griffen die Anleger zu: Am Vormittag verteuerten sich die Sika-Aktien um 3,6 Prozent.
(SDA)