Corona-Folgen weniger stark
Ökonomen optimistischer für Arbeitsmarkt

Schweizer Konjunkturexperten sind immer optimistischer für den hiesigen Arbeitsmarkt. Ausserdem revidieren sie ihre Inflationsprognose leicht nach oben. Die Prognose für das Wirtschaftswachstum fällt dafür etwas tiefer aus als zuletzt.
Publiziert: 28.09.2021 um 10:37 Uhr
Die negativen Folgen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt könnten weniger stark sein als zu Beginn erwartet. (Symbolbild)
Foto: CHRISTIAN BEUTLER

Die von der KOF befragten Ökonominnen und Ökonomen gehen nun im Durchschnitt für 2021 von einem Wachstum des BIP (Bruttoinlandprodukts) von 3,4 Prozent aus, wie die Konjunkturforschungsstelle (KOF) am Dienstag in ihrem quartalsweise erhobenen KOF Consensus Forecast mitteilte. Bei der letzten Befragung im Juni waren es noch 3,5 Prozent gewesen.

Die Erwartungen für das kommende Jahr wurden dafür leicht auf plus 2,9 Prozent angehoben, nach zuvor 2,8 Prozent. Auch das langfristige Wirtschaftswachstum auf Sicht von fünf Jahren wird um 0,1 Prozentpunkte auf 1,6 Prozent angehoben.

Vor allem aber schätzen die Umfrageteilnehmer die Situation am Schweizerischen Arbeitsmarkt seit Beginn der Pandemie kontinuierlich optimistischer ein. Die Arbeitslosenquote soll im Jahr 2021 nur noch bei 3,0 Prozent liegen, 2022 dann noch bei 2,8 Prozent. Im Juni standen hier noch Werte von 3,1 und 3,0 Prozent.

Langfristig wird dann die Arbeitslosenquote bei 2,7 Prozent erwartet. Somit könnten die negativen Folgen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt weniger stark sein als zu Beginn erwartet, resümiert die KOF.

Im Gegenzug fällt der erwartete Preisanstieg leicht höher aus als noch im Sommer. Nun rechnen die Experten für 2021 mit einer Inflation von 0,6 Prozent nach zuvor 0,5 Prozent. Im nächsten Jahr sollen die Konsumentenpreise dann um 0,8 (bislang 0,7) Prozent steigen.

Die langfristige Prognose ist derweil mit 0,8 Prozent etwas zurückgekommen von +1,1 Prozent im Juni. Somit schienen die langfristigen Inflationserwartungen verankert zu sein und nicht auf die anziehende Inflation zu reagieren.

Beim Blick auf die Zinsen dürfte sich in der kurzen Frist nicht viel tun. Bei den langfristigen Zinsen wird derweil ein Rückgang erwartet. Nachdem der Kassazins im Juni mit Blick auf drei Monate noch bei -0,13 Prozent prognostiziert wurde, liegt die Erwartung für die 10-jährige Bundesobligation nun bei -0,27 Prozent.

Der Euro-/Frankenkurs wird hingegen weiter stabil bei 1,10 erwartet. Für den Aktienmarkt wird mit einem Plus gerechnet. In drei Monaten sehen die Experten den SPI bei 15'869 Punkten, in 12 Monaten soll er dann bei 16'294 Zählern stehen. Aktuell steht der breite Index auf rund 15'155 Zählern.

(SDA)

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