BLICK: Warum hat Coop-Chef Joos Sutter eine neue Prix-Garantie-Offensive angekündigt?
Philipp Wyss: Wir wollen in diesem Jahr den Prix-Garantie-Umsatz wieder um drei bis fünf Prozent steigern.
Ursprünglich war Prix Garantie eine Abwehrmassnahme gegen die Discounter Lidl und Aldi, die in den Markt drängten. Was bezwecken Sie mit der neuen Kampagne?
Es ist wichtig, dass wir im Preis-Einstiegsbereich künftig in allen Warengruppen vertreten sind. Wir machen mit den Supermärkten rund zehn Milliarden Franken Umsatz, die Discounter sechs Milliarden. Das zeigt, die Schweiz ist auch ein Discounter-Land. Da reden auch wir ein gewichtiges Wörtchen mit.
Aldi und Lidl eröffnen eine Filiale nach der anderen – unterdessen auch in den Städten. Muss sich Coop warm anziehen?
Wir haben mit Abstand das dichteste Verkaufsstellennetz der Schweiz. An Standorten mit einem hohen Kundenaufkommen sind vor allem Convenience-Produkte gefragt. Hier sind wir mit unseren Läden wie Coop to go, Karma oder Sapori d'Italia sehr gut aufgestellt. Wir rechnen nicht damit, dass sich die Konkurrenzsituation gross verändert.
Warum ist heute die Preisfrage wieder so wichtig für die Konsumenten?
Heute lässt sich online jederzeit alles vergleichen. Die Kunden haben dadurch einen schärferen Blick für den Preis entwickelt.
Zuletzt hat Coop Mars-Produkte boykottiert. Inzwischen sind die Artikel zurück. Was bringen solche Kämpfe mit den Lieferanten den Kunden?
Wir haben zusammen eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden. Verschiedene Mars-Produkte haben wir im Januar um bis zu 20 Prozent gesenkt und wir machen zudem sehr starke Aktionen. M&Ms etwa kosten neu 2.90 statt 3.20 Franken, das Katzenfutter Whiskas Ragout 7.45 statt 9.45 Franken. Auch bei Mars-Riegel, Twix oder Maltesers sind wir mit den Preisen runter.