Was musste sich der damalige Coop-Chef Hansueli Loosli (61) im Herbst 2010 doch alles anhören! Gerade hatte sich Coop für geschätzte 700 Millionen Franken den Grosshändler Transgourmet einverleibt. Dieser beliefert in ganz Europa Supermärkte. Damit, so wurde Loosli prophezeit, werde sich die Basler Genossenschaft eine blutige Nase holen. Genau wie alle anderen Schweizer Händler, die sich zuvor schon im Ausland versucht hatten.
Doch heute zeigt sich: Mit Transgourmet zog Loosli das grosse Los. Das Grosshandelsgeschäft entpuppt sich als Wachstumsmaschine für Coop. Letztes Jahr steigerte Transgourmet den Umsatz um 14,4 Prozent auf 8,5 Milliarden Franken. Der Grosshändler belieferte neu auch Supermärkte in Österreich. Unter dem Strich stieg der Umsatz der ganzen Coop-Gruppe um 5,1 Prozent auf 28,3 Milliarden Franken.
Für Loosli dürfte dies eine späte Genugtuung sein. Sie kommt zum richtigen Zeitpunkt: Dieses Jahr läuft seine vierjährige Amtszeit als Verwaltungsratspräsident ab. Loosli werde sich für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stellen, sagt Coop-Sprecher Urs Meier. Angesichts des Erfolgs mit Transgourmet muss er kaum mit grösseren Störmanövern rechnen.
Der Krise im Heimmarkt konnte sich Coop aber nicht entziehen. Die Verkäufe der Coop-Supermärkte blieben wie im Vorjahr bei gut zehn Milliarden Franken stehen. Die Höhe des Gewinns gibt Coop erst am 14. Februar bekannt.