Der Heftli-Boykott von Coop wirkt: deutsche Verlage senken den Schweiz-Zuschlag für ihre Magazine. «Wir haben uns mit den deutschen Verlagen geeinigt», sagt Joos Sutter (50) im Interview mit dem «Sonntagsblick». Laut dem Coop-Chef kommen die Magazine nach und nach wieder zurück ins Sortiment.
Seit Mittwoch zurück im Regal ist bereits die deutsche Vogue mit einem Preisreduktion von 10 Prozent. Ein weisser Sticker mit dem Aufdruck 9 Franken klebt auf dem bisherigen Preis (10 Franken) des Magazins. Fallen die Preise anderer deutscher Heftli in ähnlichem Umfang?
Preise fallen um rund 15 Prozent
Sutter sagt, dass deutsche «grosso modo» wie bereits die italienischen Zeitschriften billiger werden – und dies schweizweit. Italienische Verlage gaben Preisnachlässe von rund 15 Prozent.
Einzelne Kioskbetreiber sagen, dass die Preissenkungen beispielsweise bei «Gala», «Freizeit Revue» und «Mickey Maus» am oberen Ende liegen. Dagegen schaute beim «Spiegel» nur eine geringe Preisreduktion heraus.
Valora hält sich bedeckt
Weil Coop «Winkelried» spielte, profitieren nun auch Kunden des Kiosk-Konzerns Valora von sinkenden Preisen. Zu letzteren wollte sich dessen Pressestelle aber am Sonntag nicht äussern. Sie verweist weiter an 7 Days Media.
Die Schweizer Heftli-Generalimporteurin beliefert Coop und Valora und macht die Preise mit den Händlern aus. Auch 7 Days Media lässt eine Anfrage unbeantwortet.
Immer noch Preisunterschiede von über 40 Prozent
Fakt ist: Die Preisdifferenzen bei den Heftli im Vergleich mit dem deutschsprachigen Ausland sind immer noch enorm. Beispiel: Entfernt man den weissen Preiskleber auf erwähnten deutschen Vogue, sind dort 6 Euro aufgedruckt. Eine Differenz von fast 43 Prozent zum neuen Schweizer Vogue-Preis.
Kein Wunder heisst es auch bei Coop, dass «die erzielten Preissenkungen vorerst bis Ende Jahr gelten». An einer dauerhalften Lösung werde noch gearbeitet.