Coop erhöht Preise, Migros verzichtet auf Werbung
Darum wird Orangensaft teurer

Bei Coop wird der Orangensaft teurer. Migros schränkt die Werbung ein, um die Nachfrage zu dämmen. Schuld ist die Gelbe Drachenkrankheit.
Publiziert: 03.02.2024 um 11:22 Uhr
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Aktualisiert: 03.02.2024 um 11:25 Uhr
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Orangensaft gehört zum Schweizer Morgenessen dazu.
Foto: Keystone

Orangensaft ist in der Schweiz beliebt. Egal ob beim grossen Sonntagsbrunch oder beim schnellen Zmorge vor dem Arbeiten. Zurzeit ist der O-Saft aber ein knappes und daher teures Gut. Seit Mitte 2022 haben sich die Weltmarktpreise für Orangensaftkonzentrat mehr als verdoppelt. 

Das schlägt logischerweise auch auf die Preise im Supermarkt. Coop musste Anfang Jahr die Preise einiger Orangensaftartikel um 10 Prozent anheben. Die Migros wollte zur Kostenentwicklung keine Angabe machen. Sie verzichtet in der aktuellen Kampagne für M-Budget-Produkte aber auf eine Bewerbung von Orangensaft, wie die «Sonntagszeitung» berichtete. Damit soll die Nachfrage nicht noch mehr angekurbelt werden. Radio SRF berichtet nun, dass eine Krankheit der Grund für die Verknappung und den deutlichen Preisanstieg ist.

Die Früchte werden sauer

Die Hauptanbaugebiete für die Orangen, die für das Konzentrat verwendet werden, befinden sich im US-Bundesstaat Florida und Brasilien. Dort wütet seit längerem die Gelbe Drachenkrankheit. «Bei dieser Krankheit geht die Produktivität der Orangenpflanze zurück», sagt Hans-Jakob Schärer gegenüber SRF. 

Schärer forscht am Institut für Biologischen Landbau in Frick AG an der Bekämpfung der Drachenkrankheit. Bei einem Befall werden die Früchte sauer, enthalten wenig Zucker oder reifen gar nicht. So hat die Gelbe Drachenkrankheit die Ernten in den letzten Jahren dezimiert.

Was ist mit den frischen Orangen?

Die Orangen, die wir direkt essen oder für frisch gepressten Orangensaft verwenden, stammen meist aus dem Mittelmeerraum. In diesen Gebieten hat sich die Krankheit noch nicht etabliert. Schärer warnt aber: «Man muss damit rechnen, dass die Krankheit früher oder später auch in Europa auftreten wird.»

Der Forscher gibt sich aber optimistisch. Mit skizzierten Massnahmen sei eine Reduktion des Befalls möglich. «Zusammen mit der Pflanzung von resistenten Pflanzen sollte man die Krankheit in den Griff bekommen», erklärt er gegenüber dem SRF. Die Versorgung mit Orangensaft sollte also auch künftig gesichert sein. (wgr)

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