Im Februar lag die Inflationsrate in der Schweiz bei 3,4 Prozent, eine Trendwende ist noch nicht in Sicht. Doch nun macht Philipp Wyss (57), Chef von Coop, den Konsumenten Hoffnung, dass das Schlimmste bald überstanden sein könnte. «Ich gehe davon aus, dass sich die Preise ab Mitte Jahr stabil entwickeln werden», so Wyss im Interview mit der «NZZ am Sonntag».
Das heisst, die Preise sollten ab dem Sommer nicht mehr ansteigen, Einkaufen würde nicht mehr von Monat zu Monat teurer werden. Allerdings macht der Coop-Chef eine wichtige Einschränkung: «Aber es hängt natürlich noch davon ab, wie sich der Franken entwickelt.» Sollte er sich abschwächen, würden die Preise für Importe ansteigen. Bislang war eher das Gegenteil der Fall: Auch dank des starken Frankens ist die Inflation in der Schweiz niedriger als in den umliegenden europäischen Ländern.
Auch Migros sieht Stabilisierung
Die Erwartungen des Coop-Chefs bezüglich der Teuerung haben aufs Sortiment durchgeschlagen: «Wir haben Anfang März bei 60 Prix-Garantie-Artikeln bereits wieder die Preise gesenkt», sagt Wyss. Kommt dazu, dass die hohe Teuerung im Ausland dazu führt, dass die Schweizer Detailhändler bei ausländischen Markenartikeln nicht mehr zwingend teurer sind, als die Konkurrenz in den Nachbarstaaten.
Mit seiner Einschätzung ist Wyss nicht alleine. Auch für Konkurrentin Migros ist eine Ende der Teuerung in Sicht. «Mit der Entspannung auf dem Energiemarkt fallen die Preise teilweise wieder», schreibt die Detailhändlerin auf Anfrage der «NZZ am Sonntag». Auch die Migros geht davon aus, dass sich die Preise nun schon bald stabilisieren könnten. (koh)