Wenn es um Bierauswahl und regionale Vielfalt geht, ist der Coop-Supermarkt mit über 120 Marken erste Anlaufstelle. So mancher Konsument muss seinen Bierdurst dennoch künftig in einem anderen Laden stillen.
Der Grund: Der Grossverteiler baut sein Bierangebot um. Folgende Flaschen fliegen gemäss BLICK-Informationen aus dem nationalen Ladensortiment: Die zwei italienischen Marken Nastro Azzurro Peroni und Moretti (nur noch in Tessiner Läden) und das spanische Bier San Miguel. Nicht mehr im Regal stehen auch das thailändische Singha und Desperados Tequila-Bier in der Flasche.
Flaschenbier von Heineken in der Light-Version? Fehlanzeige! Diese gibt es nur noch in der Westschweiz, in der Deutschschweiz kommt dafür die 0,5-Liter-Dose ins Rayon. Das Sixpack Heineken (25-cl-Flaschen) gibts überhaupt nicht mehr in den Regalen. Das von den Niederländern erst im April lancierte EichhofRetro-Bier finden Konsumenten lediglich in regionalen Coop-Filialen in der Zentralschweiz.
Feldschlösschen macht sich breiter
Auffallend: Traditionelle Lagerbiere müssen urbanen Trendbieren Platz machen. Beispielsweise halten skandinavische Spezialitätenbiere wie von Jacobsen (Dänemark) und Nya Carnegie (Schweden) – vertrieben durch Feldschlösschen – Einzug in den Laden. Die Carlsberg-Tochter bringt ebenfalls neu die Dosenbiere Weizen, Hopfen und Dunkel ins Coop-Regal. Steckt der Rheinfelder Bierbrauer hinter dem Sortimentsumbau?
Coop-Sprecher Urs Meier bestätigt, dass Feldschlösschen in diesem Jahr «etwas mehr Gewicht bekommen hat». Das liege vor allem an einem «vielversprechendem Neuheiten-Programm» der Rheinfelder. «Das Marktpotenzial ist entscheidend», sagt Meier.
Fast vier Franken für ein Trendbier-Fläschchen
«Konsumenten wählen bewusster aus, was sie wann trinken wollen», sagt eine Feldschlösschen-Sprecherin mit Seitenhieb auf Bierrivale Heineken. Was sie nicht sagt: Wie der Mutterkonzern Carlsberg setzt Feldschlösschen auf die trendigen Spezialitätenbiere, weil sich mit diesen höhere Preise als mit Lagerbier durchsetzen lassen. Das urbane Publikum ist offenbar bereit, im Laden fast vier Franken für ein Fläschchen Craft-Gebräu aus dem hohen Norden hinzublättern.
«Im Kampf um den Platz im Supermarktregal wird mit harten Bandagen gekämpft», sagt Heineken-Sprecher Urs Frei, ohne auf den Rheinfelder Rivalen eingehen zu wollen. Sein Unternehmen sei grundsätzlich in der West- und Zentralschweiz und Graubünden stärker vertreten. «Deshalb ist uns neben der nationalen auch die lokale Verfügbarkeit im Regal wichtig.»