So stieg der Umsatz mit Gamingzubehör um 41 Prozent, wie das westschweizerisch-amerikanische Unternehmen am Dienstag in einem Communiqué bekannt gab. Mit 191,5 Millionen Dollar ist die Ausrüstung für Computer- und Konsolenspieler mittlerweile zum drittwichtigsten Umsatzbringer angewachsen.
Hier hatte Logitech im Juli für 85 Millionen Dollar die kleine Firma Astro Gaming übernommen, die Kopfhörer für Hardcoregamer herstellt. Aber auch ohne Übernahme hätte der Konzern im Spielerbereich kräftig zugelegt.
Am meisten Geld in die Kasse bringen aber immer noch die Computermäuse (246,3 Millionen Dollar) und die Tastaturen (235,5 Millionen Dollar). Auch in diesem Traditionsgeschäft konnte Logitech ganz leicht wachsen.
Um das traditionelle Geschäft, das immer noch etwa 40 Prozent des Umsatzes bringt, macht sich Konzernchef Bracken Darrell keine Sorgen: So lange PCs weit verbreitet seien, könne man dank verbessertem Zubehör profitieren, erklärte der Amerikaner der Finanznachrichtenagentur AWP.
Der Erneuerungszyklus bei den PCs hatte sich in den vergangenen Jahren verlangsamt. Deshalb kaufen die Nutzer für relativ wenig Geld neues oder zusätzliches Zubehör, um mehr Freude an ihren Computern zu haben.
Die Verkäufe von Tabletzubehör, Webcams oder Kameras für Videokonferenzen schossen um über die Hälfte in die Höhe. Einen Dämpfer mussten indes die tragbaren Lautsprecher und die Sparte Audio PC und Wearables hinnehmen.
Der Umsatzrückgang bei den tragbaren Lautsprechern sei nicht überraschend, sagte Darrell: «Das haben wir erwartet.» Für die Zukunft zeigte er sich indes zuversichtlich. «Wir haben als erster Anbieter nun Produkte lanciert, die sich sowohl über Wifi als auch Bluetooth verbinden und zusätzlich über Amazons Spracherkennung Alexa verfügen.»
Insgesamt hat der Hersteller von Computerzubehör und Unterhaltungselektronik in der ersten Jahreshälfte (per Ende September) den Umsatz um 11 Prozent auf 1,16 Milliarden Dollar gesteigert. Der Betriebsgewinn legte um 15 Prozent auf 91,4 Millionen Dollar zu.
Unter dem Strich schoss der Reingewinn gar um 37 Prozent auf 94,4 Millionen Dollar in die Höhe. Dabei half, dass Logitech keine Steuern zahlen musste.
Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten klar übertroffen, die mit weniger Umsatz und Gewinn gerechnet hatten. Dennoch sackte an der Schweizer Börse die Aktie am Vormittag um 2,7 Prozent ab.
Händler erklären sich die Kursverluste denn auch primär mit Gewinnmitnahmen, weil positive Überraschungen ausgeblieben seien. So hätten wohl einige Marktteilnehmer auf eine Erhöhung der EBIT-Ziele gehofft.
Logitech habe die Analystenerwartungen in den letzten Jahren regelmässig übertroffen, hiess es zudem im Berufshandel. Da stelle sich zusehends ein Gewöhnungseffekt ein.
Für das Gesamtjahr 2017/18 erwartet der Konzern eine Umsatzsteigerung von 10 bis 12 Prozent zu konstanten Wechselkursen. Beim operativen Gewinn (Non-US-GAAP) peilt Logitech 260 bis 270 Millionen Dollar an. Im ersten Semester sind davon 115 Millionen erreicht.