Coci in die Knie gezwungen
Landi stoppt Import von Coca-Pola

Im Frühjahr kappte die Fenaco-Tochter Landi die Schläuche zum Cola-Abfüller in Brüttisellen ZH. Jetzt haben sich die Parteien offenbar gefunden.
Publiziert: 15.10.2015 um 10:34 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:57 Uhr
Von Ulrich Rotzinger

Überraschendes Ende der Landi-Parallelimporte: Ab Dezember ist Schluss mit Coca-Pola. Dann verkauft die Landi wieder Coca-Cola vom Schweizer Abfüllbetrieb in Brüttisellen ZH. Das meldete die Tochter der mächtigen Bauerngenossenschaft Fenaco in einem dürren Communiqué.

«Nach mehrmonatigen Verhandlungsgesprächen wurde eine Einigung erziehlt», sagt eine Sprecherin.

Landi importiert seit Juli aus Polen

Noch im Sommer sah die Lage anders aus: «Alle Coca-Cola-Produkte für die Landi stammen nun aus dem Parallelimport», bestätigt Landi-Verkaufschef Simon Gfeller im Juli gegenüber BLICK. Er habe dauerhaft keinen konkurrenzfähigen Preis vom Schweizer Abfüller gekriegt, so Gfeller zur «Coca-Pola».

Verkaufte die Landi zuvor das Sechserpack (1,5 Liter) «made in Switzerland» für über 13 Franken, kostet es nun 9.95 – das sind 25 Prozent weniger.

Laut Gfeller stören sich die Kunden nicht an der Herkunft aus Polen. «Die tieferen Preise haben sich sofort in steigenden Absatzzahlen niedergeschlagen», sagte er dazumal.

Die einzelne Flasche kostet mit 1.70 Franken sogar 25 Rappen weniger als beim Discounter Denner.

Wird Cola jetzt teurer in der Landi?

Ab Dezember nun stammen alle Cola-Getränke in den Landi-Läden aus Schweizer Herstellung. Die Zusammenarbeit mit Coca-Cola werde ausgebaut, ergänzt die Sprecherin. Steigen jetzt wieder die Flaschen-Preise? «Wir werden auch die Schweizer Cola zu attraktiven Dauertiefpreisen anbieten», verspricht die Landi.

Auf Nachfrage von Blick.ch präzisiert die Pressestelle: «Der Preis für das Leader Produkt, die 1.5-Liter-Flasche Pet, wird dem bestehenden Preis für Import Cola entsprechen.» 9.95 Franken für das Sechser-Pack Schweizer Coci - das ist eine Ansage an die Konkurrenz.

Folglich hat die Landi den Schweizer Cola-Abfüller durch die Parallelimporte zu Zugeständnissen bewegen können. Auch der Discounter Denner war dank Cola-Parallelimporten aus Tschechen erfolgreich und zwang den Abfüller aus Brüttisellen in die Knie.

Auch Denner zwang den Abfüller in die Knie

Seit September bezieht Denner alle Cola-Produkte wieder vom Schweizer Abfüller – obwohl immer noch Tschechen-Cola in einzelnen Denner-Filialen im Sortiment stehen.

Landi-Manager Gfeller hat also Recht bekommen. Gegenüber «Blick» gab er sich überzeugt, «dass es zu neuen Verhandlungen mit Coca-Cola Schweiz kommt».

Beim Red Bull habe der Parallelimport 2014 jedenfalls gewirkt, sagte Gfeller. «Nach langen Verhandlungen und entsprechend erfolgreichem Abschluss haben wir seit 2015 wieder den Energy-Drink mit Herkunft Schweiz im Regal.»

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