Das Schweizer ETH-Spin-off Climeworks liefert eine zukunftsträchtige Lösung im Kampf gegen den Klimawandel: die direkte Filterung von klimaschädlichem CO2 aus der Luft. Was in ihrer Versuchsanlage in Zürich-Oerlikon funktioniert, kommt nun auch wirklich zur Anwendung. Denn die beiden Ingenieure Christoph Gebald (37) und Jan Wurzbacher (36), die sich während ihres ETH-Studiums kennengelernt und die Technik entwickelt haben, haben 2020 gleich diverse Erfolge zu verzeichnen: Sie wurden vom World Economic Forum (WEF) unter die hundert vielversprechendsten Technologie-Pioniere weltweit gewählt. Anfang Sommer hat ihnen eine Finanzierungsrunde 75 Millionen Dollar in die Firmenkasse gespült. Vor einigen Wochen wurden zudem Verträge abgeschlossen, welche erstmals das Herausfiltern von Kohlendioxid aus der Luft in grösserem Stil erlauben. 4000 Tonnen CO2 pro Jahr, um genau zu sein. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoss von immerhin über 900 Schweizern.
Jeder, der will, kann etwas beitragen
Die Climeworks-Macher wollen aber mehr: Ihr erklärtes Ziel ist es, eine Milliarde Menschen dazu zu inspirieren, CO2 aus der Luft zu filtern. Auf ihrer Webseite kann man das tun: Für nur 8 Franken pro Monat kann jeder Private kiloweise CO2 dauerhaft aus der Atmosphäre entfernen. Nach oben gibt es kaum eine Grenze. Wer seinen kompletten Ausstoss kompensiert haben will, müsste aber etwas in die Tasche greifen: Zwischen 400 und 500 Franken pro Monat würde es kosten, wenn man komplett klimaneutral leben wollte.
Speicherung im Boden, Dünger, Treibstoff – und Mineralwasser
Die Technik funktioniert mit einem hochentwickelten Kollektor: Er filtert Luft und scheidet via Säure-Basen-Reaktion das Treibhausgas CO2 aus. In weiteren Schritten wird das Gas entweder verfestigt oder nutzbar gemacht. Das gefilterte CO2 wird entweder dauerhaft für Millionen von Jahren in Island im Boden gespeichert. Oder es wird zu klimafreundlichen Produkten weiterverarbeitet, wie etwa CO2-neutralen Materialien, Dünger für Gewächshäuser oder Kohlensäure in Getränken. Aus CO2 können in einer sogenannten umgekehrten Verbrennungsreaktion sogar klimaneutrale Treibstoffe gewonnen werden – entsprechende Verträge, etwa mit Autofirmen, bestehen bereits.
Warum funktionieren Wettervorhersagen so schlecht? Gibt es eine Alternative zu Hundesäckli, die nicht aus Plastik besteht? Wie kommt es eigentlich zu Stau und gibt es den perfekten Mord? Diese und andere Fragen haben wir bereits im Audio-Format «Durchblick» in drei Staffeln recherchiert und beantwortet.
Im September geht der Blick-Wissenspodcast in die vierte Staffel. Dann gehen wir etwa der Frage nach, ob Angst vererbbar ist, wann wir im Spital von Robotern gepflegt werden und ob es wirklich so etwas wie den Männerschnupfen gibt.
Bis dahin können Sie alle drei bisher erschienenen Staffeln auf Blick.ch, Spotify, Apple Podcasts und anderen Plattformen anhören.
Initiiert und unterstützt von der Gebert Rüf Stiftung
Warum funktionieren Wettervorhersagen so schlecht? Gibt es eine Alternative zu Hundesäckli, die nicht aus Plastik besteht? Wie kommt es eigentlich zu Stau und gibt es den perfekten Mord? Diese und andere Fragen haben wir bereits im Audio-Format «Durchblick» in drei Staffeln recherchiert und beantwortet.
Im September geht der Blick-Wissenspodcast in die vierte Staffel. Dann gehen wir etwa der Frage nach, ob Angst vererbbar ist, wann wir im Spital von Robotern gepflegt werden und ob es wirklich so etwas wie den Männerschnupfen gibt.
Bis dahin können Sie alle drei bisher erschienenen Staffeln auf Blick.ch, Spotify, Apple Podcasts und anderen Plattformen anhören.
Initiiert und unterstützt von der Gebert Rüf Stiftung