Clariant startet schwach
Chemie-Riese leidet unter starkem Franken

Der starke Franken lastet auf dem Quartalsergebnis des Spezialchemiekonzerns Clariant. Der Umsatz aus fortgeführten Aktivitäten der Baselbieter Firma ist zu Jahresbeginn um 2 Prozent auf 1,47 Mrd. Fr. gesunken.
Publiziert: 29.04.2015 um 07:49 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:10 Uhr

In Lokalwährungen stieg der Umsatz allerdings um 4 Prozent. Unter dem Strich erzielte Clariant im ersten Quartal einen Reingewinn von 87 Mio. Franken. Im Vorjahresquartal hatte der Konzern, einschliesslich der nicht fortgeführten Aktivitäten, noch einen Verlust von 48 Mio. Fr. eingefahren.

Die Rückkehr in die Gewinnzone sei auf geringere Restrukturierungskosten und den Wegfall eines Abschreibers im Vorjahr zurückzuführen, teilte Clariant am Mittwoch mit. An Einmaleffekten wurden im ersten Quartal insgesamt 13 Mio. Fr. verbucht, das sind 86 Mio. Fr. weniger als im Jahr zuvor.

Während das Unternehmen ein starkes Volumenwachstum verzeichnete (plus 5 Prozent), drückte die Frankenstärke auf die Verkäufe. Clariant bezifferte den negativen Währungseffekt auf 6 Prozent. Die durchschnittlichen Verkaufspreise sanken nicht zuletzt wegen des billigeren Rohöls um 1 Prozent.

Im Ausblick stellte das Management fest, dass der kombinierte Effekt der Aufwertung des Frankens und der Schwäche des Euros den Umsatz und die Profitabilität in absoluten Zahlen 2015 beeinflussen werde. Hinsichtlich der relativen Marge würden die Auswirkungen eher neutral bleiben.

Alle Geschäftsbereiche erzielten im ersten Quartal ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen. Die Bruttomarge lag mit 30,8 Prozent über derjenigen der Vorjahresperiode von 28,9 Prozent.

Man habe von gestiegenen Volumina und leicht geringeren Rohmaterialkosten profitiert, schreibt das Unternehmen. Diese positiven Auswirkungen seien aber durch geringe Preisnachlässe, negative Währungseffekte und Bestandsabwertungen überkompensiert worden.

Das Betriebsergebnis (EBITDA) vor Einmaleffekten sank um 2 Prozent auf 206 Mio. Franken, während der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 1 Prozent auf 142 Mio. Fr. zulegte.

Absatzzuwächse in Lateinamerika (plus 23 Prozent in Lokalwährungen) und der Region Asien-Pazifik (plus 8 Prozent) wurden durch die Schwäche von brasilianischem Real und Yen aufgezehrt. In Europa reduzierten sich die Verkaufsmengen (minus 2 Prozent). Nicht zum Wachstum beitragen konnten auch die Märkte in China und Indien.

Konzernchef Hariolf Kottmann stellte in der Mitteilung fest, dass Clariant einen guten Start ins neue Jahr mit starkem Volumenwachstum verzeichnet habe. Man sei auf Kurs, die Wachstums- und Ertragsziele zu erreichen, trotz zunehmenden Währungsschwankungen, instabilen Rohmaterialpreisen und einem schwachen konjunkturellen Umfeld besonders in Europa und China.

Clariant bekräftigte die Jahresprognose und die mittelfristigen Finanzziele.

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