Die Sowjetunion ist bei den Mars-Missionen zunächst führend, ab Herbst 1960 schickt sie erste Sonden zum Roten Planeten. Doch sie muss eine Reihe von Fehlschlägen hinnehmen, darunter gleich bei den ersten Sonden Marsnik 1 und 2, welche die Erdumlaufbahn nicht erreichen. Die 1964 gestartete Sond 2 ist die erste Sonde, die sich dem Mars nähert - doch eine Beobachtung des Planeten gelingt nicht.
Am 15. Juli 1965 schreibt das US-Raumschiff Mariner 4 Geschichte, als es am Roten Planeten vorbeifliegt und davon rund 20 Fotos an die Erde schickt.
Im November 1971 wird Mariner 9 zum ersten Satelliten, der den Mars umrundet und eine detaillierte fotografische Karte mit Spuren von Vulkanismus und Flusserosion liefert. Im Dezember landet die sowjetische Sonde Mars 3 als erste auf dem Mars, doch aufgrund eines Staubsturms hört sie nach 20 Sekunden auf zu senden.
Als erste Nation schicken die USA Raumschiffe zum Mars, die auf dem Planeten funktionieren - im Juli 1976 Viking 1 und zwei Monate später Viking 2. Zusammen schicken diese mehr als 50'000 Fotos; sie zeigen, dass es auf dem Mars keine Anzeichen von Leben gibt.
In den 1990er Jahren nimmt die Erkundung des Mars wieder Fahrt auf. Sieben Sonden gehen verloren, doch die US-Raumfahrtbehörde Nasa verzeichnet 1997 auch zwei Erfolge: Im Juli bringt der «Mars Pathfinder» den ferngesteuerten Rover «Sojourner» auf den Planeten. Im September tritt der «Mars Global Surveyor» in die Marsumlaufbahn und erforscht die gesamte Oberfläche, Atmosphäre und das Innere des Planeten. «Pathfinder» und «Sojourner» finden auch Hinweise auf Mineralien.
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) startet die Sonde «Mars Express», die seit Dezember 2003 den Mars umkreist und noch immer in Betrieb ist. Ihre Mini-Landeeinheit Beagle 2 zeigt nie ein Lebenszeichen, wird aber 2015 auf der Oberfläche des Planeten gesichtet.
Im Januar 2004 werden die zwei US-Geologie-Roboter «Spirit» und «Opportunity» für erfolgreiche Missionen bis 2010 beziehungsweise 2018 auf den Mars gebracht. Opportunity legt mit 45 Kilometern die bislang längste ausserirdische Strecke auf dem Boden zurück und sendet mehr als 200'000 Bilder. Vor allem aber bestätigt der Roboter die Annahme, dass es früher einmal Wasser auf dem Roten Planeten gegeben haben muss.
Nach seiner Mars-Landung im August 2012 ist der US-Roboter «Curiosity» heute noch in Betrieb. Er findet Indizien, dass der Planet einst für mikrobielles Leben geeignet war - und deshalb potenziell bewohnbar sein dürfte.
Im Mai 2008 erforscht «Phoenix», ein weiteres US-Fahrzeug, den Permafrost auf dem Mars und bestätigt das Vorhandensein von gefrorenem Wasser.
Indien bringt im September 2014 erfolgreich eine Sonde in die Mars-Umlaufbahn. Ziel der in Rekordzeit und zu geringen Kosten entwickelten Mission «Mars Orbiter» ist der Nachweis von Methan.
Die russisch-europäische Mission «ExoMars» wird aufgrund technischer Schwierigkeiten und der Corona-Pandemie auf 2022 verschoben.
Doch im Sommer starten gleich drei Missionen: Den Beginn machen am 21. Juli die Vereinigten Arabischen Emirate, die erfolgreich die erste Raumsonde aus der arabischen Welt auf den Weg bringen. Zwei Tage später startet China seine Lande-Mission «Tianwen-1» zum Mars und am 30. Juli bringen die USA «Perseverance» auf den Weg.
Am 9. Februar erreicht die Sonde «Al-Amal» oder «Hope» der Vereinigten Arabischen Emirate eine Umlaufbahn des Mars, am nächsten Tag glückt Tianwen-1 dieses Manöver. Gut eine Woche später ist nun der Nasa-Rover «Perseverance» auf dem Roten Planeten gelandet. (SDA)