Chinesischer Online-Händler Alibaba baut jetzt auch Autos
Die verrückten Ideen der Online-Riesen

Alibaba baut ein Auto, Amazon und Facebook entwickeln Drohnen. Die Projekte scheinen aber nur auf den ersten Blick branchenfremd.
Publiziert: 10.07.2016 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 15:53 Uhr
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Der RX5 kommt schnittig daher.
Foto: Alizila.com
Michael Bolzli

Alibaba ist in China ganz gross. Der Online-Händler hat in seinem Heimatland einen Marktanteil von 80 Prozent. Doch E-Commerce alleine ist dem Konzern von Jack Ma (51) nicht genug. Darum hat Alibaba diese Woche ein Auto vorgestellt.

RX5 heisst der SUV. Und ist gemeinsam mit dem Chinesischen Autobauer SAIC entstanden. 160 Millionen Dollar hat die Entwicklung gekostet. Die Hälfte davon hat Alibaba selber bezahlt. Bereits ab August wird das Auto ausgeliefert. Kosten? Ab 22'300 Dollar.

Genaue technische Daten fehlen noch. Klar ist aber jetzt schon: Der Auto wird stark vernetzt sein. So soll es möglich sein, direkt im Auto einen Termin für den Service abzumachen. Oder via Alipay, dem Bezahldienst des Konzerns, an der Tankstelle zu bezahlen. Zudem verfügt der RX5 über vier 360-Grad-Kameras. Die kann man als Rückspiegel nutzen – oder damit Selfies schiessen. Zudem kann man via Smartphone-App Routen planen oder Musik-Playlisten erstellen. Und dann an das Auto übertragen. Technische Basis für die Dienste ist das von Alibaba entwickelte YunOS. Der Konzern verspricht, dass auch Drittanbieter Software für das Ali-Auto entwickeln dürfen.

Facebook baut Drohne

Alibaba folgt damit seinen Tech-Vorbildern aus den USA. Zum Beispiel Facebook: Der US-Konzern testet zur Zeit eine Drohne – auf den ersten Blick hat die wenig mit dem Kerngeschäft von Zuckerberg zu tun. Doch Ziel der Drohne ist es, abgelegene Regionen mit Internet zu versorgen. Eine selbstlose Aktion vom Mark Zuckerberg (32)? 

Fakt ist: Zur Zeit haben etwa zehn Prozent aller Menschen keinen Internet-Zugang – alles potentielle Facebook-User. Und mit denen verdient Zuckerberg viel Geld: Alleine im ersten Quartal dieses Jahres machte der Konzern 5,38 Milliarden Dollar Umsatz – doppelt so viel wie im Vorjahresquartal.

Auch Amazon hat schon seine eigene Drohne entwickelt. Was abenteuerlich klingt, macht Sinn: Der Online-Händler will mit dem unbemannten Flugobjekt seine Ware ausliefern. Die Kunden sollen die Bestellungen dank Drohne innert 30 Minuten bekommen, verspricht der Konzern. 

Google will menschliches Gehirn nachbauen

Google geht deutlich weiter. Zwar verdient der Konzern noch heute viel Geld mit seiner Suchmaschine. Neben Internet-Diensten entwickelt das Unternehmen aber auch Roboter, selbstfahrende Autos oder versucht, das menschliche Gehirn nachzubauen. «Es gibt kaum Konkurrenz beim Erforschen technologischer Grenzen, weil niemand so verrückt ist, es zu versuchen», sagte Google-Gründer Larry Page (43) vor über Jahren. 

Google kann sich solche Experimente leisten – selbst wenn sie kein Geld abwerfen. Etwa wie die Gesundheitsplattform «Health», welche nach ein paar Jahren wieder eingestellt wurde. Der Konzern hat letztes Jahr 75 Milliarden Dollar umgesetzt. Zum Vergleich: 2011 war es noch 38 Milliarden.

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