Bierbrauer in aller Welt machen derzeit schwere Zeiten durch. Der Grund: Der weltweite Bierkonsum ist im vergangenen Jahr so stark eingebrochen wie noch nie zuvor. Vor allem die Chinesen tranken weniger. Die nackten Zahlen sind eindrücklich: 2018 wurden weltweit noch 1,9 Milliarden Hektoliter produziert. Das sind satte 37,8 Millionen Hektoliter oder zwei Prozent weniger als im Jahr zuvor. Das berichtet das Online-Portal der «Welt».
In 34 Ländern ist der Konsum rückläufig
171 Länder brauen Bier. 85 davon vermelden Zuwächse: Vor allem in Europa und Afrika, aber auch in Nord- und Mittelamerika wird noch immer wacker Bier getrunken. Nur deren 34 liegen im Minus. Das lässt sich dem Barth-Bericht entnehmen, den der weltweit grösste Hopfenproduzent jährlich herausgibt.
Schuld am Einbruch des Bierkonsums sind die einst so durstigen Chinesen. Das Minus in China, dem mit Abstand grössten globalen Biermarkt, ist dramatisch. Um 60 Millionen Hektoliter ist der Markt dort eingebrochen. Haben die Chinesen 2017 noch 440 Millionen Hektoliter getrunken, sind es 2018 nur noch deren 381.
Chinesen steigen auf stärkeren Reisschnaps um
Wer denkt, dass die Chinesen erkannt haben, dass der zu exzessive Konsum von Bier der Gesundheit schadet, ist auf dem Holzweg. Die Chinesen sind auf den billigeren Reisschnaps umgestiegen. 77 Prozent geben in einer breit angelegten Umfrage an, dass sie sich mittlerweile eher ein paar Gläser Schnaps gönnen, als eine Flasche Bier.
Im globalen Bierranking bleiben die Chinesen trotzdem noch auf dem ersten Platz. Auf Platz zwei folgen die USA mit 214 Millionen Hektolitern vor Brasilien mit 141 Millionen. Deutschland als wichtigster Biermarkt in Europa schafft es in der Rangliste der Biertrinker auf Platz fünf.
Die Schweizer gönnen sich zum Feierabend öfters ein kühles Blondes. Mit 3,6 Hektoliter im vergangenen Jahr liegt die Schweiz auf Rang 58. 2017 waren es noch 3,46 Hektoliter. (pbe)