Das war zwar das niedrigste Wirtschaftswachstum sei über vier Jahrzehnten, jedoch mehr, als viele Analysten erwartet hatten. China ist damit laut Prognosen die einzige grosse Volkswirtschaft, die 2020 nicht geschrumpft ist.
Laut der offiziellen Zahlen hatte die Wirtschaft Chinas zuletzt weiter Fahrt aufgenommen. Nach einem Plus von 4,9 Prozent im dritten Quartal, legte sie im vierten Quartal um 6,5 Prozent im Vorjahresvergleich zu.
Da das bevölkerungsreichste Land der Erde das Coronavirus seit dem Sommer weitestgehend im Griff hat und nur vereinzelt Infektionen und kleinere Ausbrüche verzeichnet, haben sich die wirtschaftlichen Aktivitäten wieder normalisiert.
Die Stärke der Wirtschaft liess sich zuletzt auch an den Aussenhandelszahlen ablesen, mit denen es bereits seit Monaten bergauf geht. Laut jüngsten Angaben der Zollbehörde waren allein im Dezember die Exporte im Vorjahresvergleich um 18,1 Prozent gestiegen. Die Importe hatten um 6,5 Prozent zugelegt.
Die starken Exportzahlen seien damit zu erklären, dass sich die chinesische Wirtschaft schnell der neuen Nachfrage in anderen Staaten angepasst habe, sagte Max Zenglein vom China Institut Merics in Berlin. So seien viel Elektronik für die Einrichtung von Home Office-Arbeitsplätzen ausgeliefert worden. Auch die Nachfrage nach medizinischer Schutzausrüstung aus China war gross.
Im laufenden Jahr soll es weiter kräftig aufwärts gehen. So sagt der Internationale Währungsfonds für Chinas Wirtschaft ein Wachstum von 7,9 Prozent voraus. In den Jahren danach bis 2025 dürften sich die Wachstumsraten bei rund 5,5 Prozent einpendeln.
Neue Impulse werden durch den neuen Fünfjahresplan erwartet, der auf dem Volkskongress im März verabschiedet werden soll. Der Plan setzt dort an, wo China in den vergangenen Jahren die grössten Rückschläge hinnehmen musste. Der Handels- und Technologiekrieg der USA mit China hat die Abhängigkeit vom Ausland schmerzlich bewusst gemacht.
(SDA)