Das ist doch ein erfreulicher Einstieg in den Lohnherbst: In der Schweiz dürften die Löhne im kommenden Jahr im Schnitt leicht steigen. Die Grossbank UBS hat bei 335 Firmen nachgefragt, ob sie ihren Angestellten eine Lohnerhöhung gewähren.
Das Ergebnis: Branchenübergreifend sollen die nominalen Saläre um 0,8 Prozent steigen. Allerdings frisst die erwartete Teuerung 0,5 Prozent davon wieder weg. Die Reallöhne dürften laut den Experten der UBS im Schnitt also um 0,3 Prozent steigen.
Teuerung frisst Lohnerhöhung weg
Freuen dürfen sich Angestellte in der Chemie- und Pharmabranche: Mit einem Plus von 1,1 Prozent im nächsten Jahr steigt ihr Lohn nominal am höchsten. Abzüglich der Teuerung bleibt ihnen ein Plus von 0,6 Prozent. Auch im Detailhandel, auf dem Bau oder in der Textilbranche rechnet die UBS mit einer Reallohnerhöhung von 0,5 Prozent.
Eine Nullrunde nach Abzug der Teuerung gibt es in der Auto-, Elektro- und Metallbranche. Noch schlechter ergeht es laut der UBS den Angestellten in der Tourismusbranche. Hier sollen die Saläre zwar um 0,3 Prozent steigen. Diese Teuerung frisst allerdings die Lohnerhöhung weg, so dass die Angestellten einen Kaufkraftverlust von 0,2 Prozent erleiden.
Höhere Mindestlöhne
Bewegung gibt es auch bei den Mindestlöhnen. In der Textil- und Bekleidungsindustrie steigen die Mindestlöhne um 100 Franken. Hilfsarbeiter bekommen neu 3600 Franken monatlich. Facharbeiterinnen mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung 4500 Franken. Die Erhöhung der Mindestlöhne in der Textilbranche entspricht einem Plus zwischen 2,08 und 2,85 Prozent.
In der Holzbaubranche steigen die Löhne in den ersten zehn Erfahrungsjahren ausserdem durchschnittlich um 1,8 bis 2,8 Prozent. Konkret erhält ein Holzbauarbeiter mit fünf Jahren Berufserfahrung monatlich 69 Franken mehr, ein Zimmermann mit sieben Jahren Erfahrung deren 80 Franken.